Zur Schutzjagd: Zwischenruf aus Schweden

Zur Schutzjagd: Zwischenruf aus Schweden

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15.03.2019 Der Artikel über die Schutzjagd in Schweden von Peter Peuker/uw hat Michael Schneider auf den Plan gerufen. Michael, Biologe mit deutschen Wurzeln, ist seit fast 20 Jahren Sachverständiger für Raubtierfragen bei der Regierung der Provinz Västerbotten (Sitz Umeå) und damit für die praktische Verwaltung von ungefähr 350 Bären, 150 Luchsen, 120 Vielfraßen, 270 Steinadlern und einigen Wölfen zuständig. Er ist auch Repräsentant Schwedens in der IUCN Bear Specialist Group. Michael hat unseren Artikel zum Anlass genommen, uns fast das gesamte Wolfsmanagement Schwedens zu erläutern. Das war allerdings nicht das Anliegen von WOLFSITE. Sondern es ging darum zu klären, was

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Erstes Wolfspaar in den Niederlanden

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17.03.2019 In den Niederlanden gibt es offenbar ein erstes territoriales Wolfspaar: Die aus Deutschland zugewanderte Wölfin GG998F ist in Begleitung eines Rüden. Seine Herkunft steht noch nicht fest, doch ist seine Anwesenheit in unmittelbarer Nähe der Wölfin durch genetisches Material nachgewiesen. Nicht weit entfernt von den beiden hat sich überdies eine zweite Wölfin heimisch gemacht. Das Waldgebiet um Apeldoorn, wo sich die drei aufhalten, umfasst mit seinen waldreichen Ausläufern rund 1.000 km2. Dazu gehört der Nationalpark Het Veluwe mit 55 km2, er ist eingezäunt. Die Wälder gehören zu einem Teil dem Königshaus, zum zweiten dem Staat, und zum Dritten einer

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Stellungnahme des NABU Niedersachsen zum Rodewaldwolf

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01.03.2019 Laut Ausnahmegenehmigung vom 23. Januar 2019 darf der Wolfsrüde „GW 717m“ des Rodewalder Rudels bis heute, den 28. Februar 2019, entnommen werden. Das Umweltministerium hat mittlerweile verlautbaren lassen, dass die Genehmigung bis zum 31.03.2019 verlängert worden ist. Die Abschussgenehmigung erfolgte am 23. Januar 2019 durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Unterstützung des Niedersächsischen Umweltministeriums (MU) und gelangte erst acht Tage später am 31. Januar 2019 an die Öffentlichkeit. Bis knapp drei Wochen nach Abschussgenehmigung gab es keinerlei Informationen für die Öffentlichkeit. Auch Umweltverbände wie der NABU waren von Informationen abgeschnitten und haben trotz mehrfachen

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Schutzjagd: Missverständnis mit Methode?

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24.02.2019 Ein neuer Begriff macht die Runde: die „Schutzjagd“ nach schwedischem Muster. Das Forum Natur, der Deutsche Jagdverband und noch einige andere wollen uns das als geeignete Maßnahme verkaufen, um Weidetiere gegen Wölfe zu schützen. Aber entweder haben sie das Wesentliche der schwedischen Schutzjagd nicht begriffen, oder Forum, DJV etc. wollen uns ein X für ein U vormachen. Peter Peuker nimmt das Ganze auseinander.   Die Lage in Skandinavien Die Skandinavische Wolfspopulation besteht derzeit aus etwa 400 Tieren – 300 in Schweden, 100 in Norwegen. Der Schwedische Reichstag hat beschlossen, dass die Population 30 Rudel (Familien) bzw. 300 Tiere nicht

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Falsche Botschaft: der Handlungsvorschlag für ein praxisorientiertes Wolfsmanagement des FORUMS NATUR

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01.02.2019 Das FORUM NATUR hat einen Handlungsvorschlag für ein praxisorientiertes Wolfsmanagement in der Kulturlandschaft Deutschlands vorgelegt. Die Kernbotschaften lauten: Für das Gebiet der BRD ist auf wissenschaftlicher Grundlage für die Wölfe ein „Akzeptanzbestand“ zu ermitteln und auf die Länder, letztlich auf die Landkreise herunterzubrechen. Der „Akzeptanzbestand“ ist durch eine „Schutzjagd“ in Anlehnung an das schwedische Vorgehen einzuhalten. Die Einhaltung des „Akzeptanzbestandes“ bietet die Gewähr dafür, dass Schäden an Weidetieren im akzeptablen Rahmen bleiben. Es ist eine „Wildökologische Raumplanung“ für Wölfe zu erstellen mit Wolfsschutzgebieten, Gebieten mit Wolfsmanagement und wolfsfrei zu haltenden Gebieten. Die Urheberschaft Im FORUM NATUR haben sich neun

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Wolf erschossen – „in Notwehr?“

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21.01.2019 Bei Potsdam (Brandenburg) ist ein Wolf während einer Bewegungsjagd von einem holländischen Jäger erschossen worden, weil er mehrere Hunde attackiert hat. Der Wolf habe auf Rufe und einen Warnschuss nicht reagiert. Der DJV, so heißt es, nehme den Fall „sehr ernst“ und fordere „Rechtssicherheit“ für die Jäger. „Sie müssen wissen, wie sie sich in einem derartigen Notstand verhalten sollen“, wird DJV-Präsident Hartwig Fischer zitiert. Diese „Rechtssicherheit“ ist gegeben: Zum einen ist der Wolf streng geschützt und darf nicht getötet werden. Zum anderen gibt es einen „rechtfertigenden Notstand“ nach § 34 StGB. Wir haben es hier mit einer „konkurrierenden Rechtslage“

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Zum Tod von Horst Stern

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18.01.2019 Horst Stern, der charismatische Buch- und Fernsehautor, Erfinder der Sendung „Sterns Stunde“ in den 1970er Jahren und Begründer der Zeitschrift NATUR ist nicht mehr. Stern war in den 1960er bis 1980er Jahren die Stimme des Naturschutzes. Seine Stimme, seine Sprache waren seine Markenzeichen. Wir hörten und lasen sie mit Genuss im Editorial des von ihm gegründeten Magazins NATUR, in seinen zahlreichen Büchern, und mit einer gewissen Mühe (weil der Mann so unfassbar viel wusste) in seinem Buch „Mann aus Apulien,“ über den Staufenkaiser Friedrich also, das ihm in der Welt der großen Literatur weltweite Anerkennung brachte. Wir hörten sie

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Skandalöse Zustände in der Almwirtschaft von Südtirol

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27.12.2018 In der Südtiroler Tageszeitung vom 27.12.2018 berichtet Erna Egger über Betrügereien in der Südtiroler Almwirtschaft, die von der Forststation Sterzing aufgedeckt worden sind. Die Erhebungen umfassen 800 Seiten. Es geht um hunderttausende Euro und um Straftaten, die nach italienischen Recht mit bis zu sechs Jahren Haft belegt sind. Rund ein Dutzend Bauern stehen im Fokus der Staatsanwaltschaft.   Der Hintergrund: Im Pfitschtal haben ortsansässige Bauern ihre Almweideflächen an ortsfremde, meist norditalienische Großbauern verpachtet. Die treiben aber gar keine eigenen Tiere auf, sondern kassieren fette EU-Beiträge, weil sie über die Pachtverträge beweidete Flächen nachweisen können. Die Großbetriebe verfügen über historisch

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Was sonst noch geschah

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07.01.2019 Bei Baiersbronn im Schwarzwald, Baden-Württemberg, ist am 24.11. ein Wolf auf zwei Wildkameras aufgenommen worden. Zunächst hieß es, damit sei ein zweiter Wolf im Schwarzwald nachgewiesen. Das war eine Datenpanne, die rasch geklärt wurde. Nach wie vor gibt es im Schwarzwald sichere Nachweise nur für einen Wolf. In Bayern hat ein Jäger das gesamte Veldensteiner Rudel in einer Nachtaufnahme mit seinem Smartphone gefilmt. Es sind sechs Wölfe. Bisher waren nur zwei Welpen bestätigt. Das Rudel hat also vier Welpen. Die Süddeutsche Zeitung widmete der Geschichte eine halbe Seite mit dem Interview des Jägers. Das Rudel im Nationalpark Bayerischer Wald

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Biosphere Expeditions: Ergebnisse Niedersachsen 2017

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26.12.2018 Hier einige Auszüge aus dem umfangreichen Bericht Zeitraum 17. Juni bis 21. Juli 2017 in vier einwöchigen Gruppen von max. 12 Teammitgliedern, organisatorisch unterstützt vom Wolfsbüro Niedersachsen und einigen lokalen Wolfsberatern. Vorausgegangen war ein zweitägiger Einführungskurs. Schwerpunkt: Wolfshinweise finden, insbesondere Losungen für DNA-Beprobung und Nahrungsanalysen. Geländebegehungen ausschließlich auf öffentlichen Wegen. 25 Zellen von jeweils 10×10 km des EU-Gitternetzes wurden zu Fuß oder mit dem Fahrrad untersucht (insgesamt 1.133 km). Alle Rasterzellen wurden mehrfach besucht, so dass sie insgesamt 52mal abgedeckt wurden. Gesammelt wurden 76 Wolfslosungen. 33 wurden genetisch untersucht, 75 Losungen befinden sich noch im Labor. 22 (29%) der

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Niedersachsens Jägerpräsident zum Fall Steinfeld

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27.12.2018 Nachdem schon der Umweltminister mit seinen Kommentaren zum „Fall Steinfeld“ – wo angeblich ein Arbeiter von einem Wolf gebissen worden war – nicht eben positiv oder sachkundig aufgefallen war, hat sich nun auch der Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen Helmut Dammann-Tamke zu Wort gemeldet. Die Stader Kreiszeitung gibt ihm am 10.12.2018 reichlich Raum, seine Ansichten zu dem Fall auszubreiten. Der Jägerpräsident nutzt die Gelegenheit zu einem Rundumschlag gegen das Institut Senckenberg. Das ist eine unfassbare Diffamierung und üble Nachrede, und dazu auf fachlich äußerst dünnem Niveau. Herr Dammann-Tamke ist mit dem Ergebnis der genetischen Analyse („Wolf nicht nachweisbar“) offensichtlich nicht

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Schweden: Illegale Wolfsjagd nimmt zu

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24.12.2018 Durch illegale Abschüsse kommen in Schweden derzeit mehr Wölfe ums Leben als durch irgendeine andere dokumentierte Ursache. Ein aktueller Bericht der Schwedischen Landwirtschaftsuniversität (SLU) legt dar, dass der Wolfsbestand dadurch aktuell um 20 Prozent im Jahr reduziert wird. Der Bericht über die Erfassung des Wolfsbestandes für die Saison 2017/2018 berechnet ungefähr 305 Individuen im Land. Für diesen Erfassungszeitraum werden 48 getötete Wölfe ausgewiesen. Die Todesursachen sind Quotenjagd, Schutzjagd, Verkehrsunfälle oder sonstige Ursachen. Dabei handelt es sich lt. Olof Liberg, Wolfsforscher und Dozent an der SLU, um dokumentierte Fälle, bei denen jeweils auch die Kadaver der toten Wölfe vorlagen. Außerdem

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Der Kongress tanzt in Wartaweil

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10.11.2018 Der Bund Naturschutz Bayern und die Gregor Louisoder Umweltstiftung hatten am 10./11.11.zu einem zweitägigen Herdenschutz-Symposium nach Wartaweil am Ammersee eingeladen. Das Haus war voll. Die Teilnehmer erlebten einen überaus anregenden Gedankenaustausch in konstruktiver Atmosphäre. Die Veranstalter hatten eine glückliche Hand bei der Auswahl der Fachreferenten (und mit Franziska Baur eine straffe Hand bei der Kontrolle des zeitlichen Ablaufs). Es stellte sich auch rasch eine Stimmung ein, die bei Wolfsveranstaltungen nicht selbstverständlich ist; denn natürlich polarisiert der Wolf, und die Meinungen können hart und unversöhnlich aufeinanderprallen. Mir wurde wieder einmal klar, was wir in den zahllosen Arbeitsgesprächen zum Wolfsmanagement in

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Aktuell hundert Wolfsrudel?

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06.11.2018 Noch ist es nicht offiziell: Ende April 2018 waren im Bundesgebiet 73 Rudel, 29 territoriale Paare und drei ortsfeste Einzelwölfe bestätigt. Einige Paare werden noch in die Kategorie Rudel rücken, nämlich dann, wenn sich herausstellt, dass sie von Jährlingen begleitet werden (also vorher Welpen aufgezogen haben müssen). Der Schlüssel dazu ist die Genetik. Bei der tieferen Analyse der Monitoringdaten kommt dieser Methode eine immer größere Bedeutung zu. Und je mehr Wölfe es werden, desto mehr werden genetische Analysen die konventionellen Beobachtungsmethoden ergänzen. Aber 73 Rudel – das war „gestern.“ Immer wieder muss man daran erinnern, dass dies der Stand

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Es geht auch friedlich

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02.10.2018 Die baden-württembergischen Grünen hatten mich nach Niederreichenbach bei Calw eingeladen zu einer Podiumsdiskussion über Wölfe. Dort hatte der gegenwärtig einzige bestätigte Wolf am 01.05. eine ungeschützte Schafherde angegriffen. 44 Schafe waren auf der Strecke geblieben. Den Saal füllten etwa zweihundert Teilnehmer bis auf den letzten Platz. Eine heiße Kiste, dachte ich mir. Und es ging auch so los, wie man sich das vorstellt: Ich stellte mit einem Kurzvortrag die Situation in Deutschland dar, räumte Fakenews beiseite (Hybriden! Problemwölfe! Millionenschäden! Kulturlandschaft durch Wölfe in Gefahr – und so weiter), bekam viel freundlichen Beifall, aber dann stellte sich Harald Bauer auf.

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