Fakes, Fakes, Fakes …

Fakes, Fakes, Fakes …

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24.03.2017

 

Ruhe für Wölfe? Noch lange nicht ... (Foto P. Peuker)

Ruhe für Wölfe? Noch lange nicht … (Foto P. Peuker)

Falschmeldungen gibt es nicht erst seit Trump, dem Unsäglichen. Auch in der Wolfsszene haben wir es immer häufiger mit erfundenen Geschichten zu tun. Die Schauermärchen um Isegrim werden nicht weniger, sondern eher mehr. Einige davon habe ich auf WOLFSITE „gebührend“ gewürdigt, etwa die Piotr-Saga des JÄGER-Magazins, das absurde „Gutachten“ von Wernher Gerhards zu dem Verkehrsunfall bei Meißen mit neun toten Pferden, den „Wolfsangriff “ auf einen Jäger in Niedersachsen. Allesamt Fakes. Früher, als in Deutschland noch deutsch gesprochen wurde und nicht denglisch, nannte man das Lügengeschichten. Nun aber komme ich mit den Kommentaren zu diesen Absurditäten nicht mehr hinterher.

Hier ein paar Fakes aus den letzten Wochen:

In Polen soll ein Jäger von einem Wolfsrudel umgebracht worden sein. Sogar der Präsident des Brandenburgischen Jagdverbandes fiel auf das Märchen herein und sorgte für seine Verbreitung.

In Niedersachsen sollen bei einer Drückjagd vier Stöberhunde von Wölfen umgebracht worden sein. Als Beleg wurde ein Videoclip mit entsprechendem Inhalt auf Facebook verbreitet. Ein toter oder verletzter Hund kam allerdings nicht vor. Der Clip wurde umgehend als ein Dokument aus Schweden entlarvt, aus dem Jahr 2015. Bis heute ist in Deutschland kein Hund während der Jagd von Wölfen getötet worden.

Aus dem Kreis Uelzen wird berichtet, Wölfe hätten einen unter Spannung stehenden Elektrozaun aufgebissen. In diesem Fall liegt Sabotage näher als ein Fake. Wie auch immer – dass ein Wolf ein Loch in einen unter Strom stehenden Zaun beißt, mag glauben wer will. Aber tatsächlich war gleich wieder von einer „neuen Dimension“ die Rede. Ja geht’s noch?

Schließlich möchte uns Silke Engelhardt noch „aus aktuellem Anlass“ mitteilen, dass sich nördlich von Tuttlingen fünf Wölfe aufhalten. Das sei allerdings „offiziell noch unbestätigt.“ Auf die offizielle Bestätigung warte ich ganz entspannt. Da wird keine kommen. Aber Peter Brandt hat den Unfug auf seiner Info-Plattform gerne aufgegriffen und den Verdacht geäußert, da könnte jemand Wölfe ausgesetzt haben.

Wenn die Argumente fehlen, erfindet man Schauergeschichten. Etwas wird schon hängen bleiben! Das ist nicht nur eine besonders fiese journalistische Methode, sondern zeigt auch die intellektuelle Armseligkeit dieser Märchenerzähler, ganz zu schweigen von ihrer beruflichen Ethik. Seit Trump und Erdogan ist anscheinend alles erlaubt. Ich tröste mich damit, dass wir Wolfsfreunde so etwas nicht nötig haben.

Unterschrift UW 30

 

 

In eigener Sache:

Das Interesse an gründlicher Information über das Wolfsgeschehen im Lande ist ungebrochen. Das ist der erfreuliche Eindruck, den ich nach Vorträgen und Seminaren über Wölfe im vergangenen Jahr gewonnen habe.

Ich biete von einstündigen Vorträgen bis zu ganztägigen Seminaren ein reichhaltiges Programm für unterschiedliche Zielgruppen an. Machen Sie sich ein Bild davon in der Rubrik „Veranstaltungen.“ Kontaktieren Sie mich gerne auf info@woelfeindeutschland.de, wenn Sie Interesse an einer Informationsveranstaltung über Wölfe haben.

 

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