Disput um Zahlen

Disput um Zahlen

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Lars Dettmann erhebt Einwände gegen das Interview, das der Deutsche Jagdschutzverband mit Ulrich Wotschikowsky geführt hat und das im Wesentlichen eine Zusammenfassung des Artikels „Wie viel Wolf verträgt das Land?“ in Wolfsite ist. Dettmann: Mich interessiert, wie aus den seinerzeit für den „günstigen Erhaltungszustand“ nötigen gut 30 Rudeln im Managementplan von Promberger & Hofer (1994) heute 333 Rudel werden konnten. Die FFH-Richtlinie galt damals wie heute. Wolfsite: Vor zwanzig (!) Jahren, als Promberger & Hofer den ersten Managementplan für Wölfe erarbeiteten, gab es in der FFH-Richtlinie nur eine juristische Definition (in Art. 1 e und i) des günstigen Erhaltungszustandes, mit

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Wolf in Thüringen räumt auf

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24.08.2014 Kaum hat sich in Thüringen der erste Wolf eingefunden, überschlagen sich Lokalredakteure und Wolfsexperten mit Deutungen des Geschehens und mit Empfehlungen. Unbestritten ist, dass Mitte Mai ein Wolf auf dem militärischen Übungsplatz Ohrdruf fotografiert werden konnte. Auf weiteren Aufnahmen wurde das Tier vom Büro Lupus als sog. C1-Nachweis anerkannt. Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine einjährige Wölfin. Aber die Thüringer Allgemeine (TA) weiß mehr und zitiert dabei wiederholt einen lokalen Wolfsexperten vom NABU. Weil man mehrmals Losung des Tieres auf Forstwegen gefunden habe, sei die Wölfin bereits „eindeutig territorial“. Nach dem bundesweit anerkannten Monitoringverfahren muss ein Wolf

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Schoss da ein Schamane auf den Isegrim?

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  24.08.2014 Bisher galt für Jäger, die einen Wolf erlegt hatten: schießen, schaufeln, schweigen. Jetzt wurde in Brandenburg ein enthaupteter Wolfsrüde gefunden. Ein Trophäenjäger kann es kaum gewesen sein. Was in dem Radfahrer vorgegangen ist, der in der vergangenen Woche an der Bundesstraße 168 direkt neben einem Hinweisschild auf das Naturschutzgebiet Lieberoser Heide einen kopflosen Wolf fand, kann man nur vermuten. Das südliche Brandenburg ist zwar schon seit geraumer Zeit Wolfsgebiet, doch gehört auch hier der Anblick eines enthaupteten Wolfskadavers nicht zum lebensweltlichen Alltag, weswegen der Radfahrer die zuständige Försterei alarmierte und damit seinen Fund amtlicher Bearbeitung übergab. Deren Ergebnisse

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Pro und Contra: Wolf ins Jagdrecht?

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Jagdmagazin UNSERE JAGD, Nr. 7/2014

Bernd Krewer: Wölfe in Deutschlands Wäldern?

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22.08.2014 Der rote Teppich ist also ausgelegt, die Blaskapelle steht zur Begrüßung der hoffentlich in großer Zahl zuwandernden Wölfe bereit (Eifel-Zeitung vom 26.06.2014, Seite 4). Ich erlaube mir, die vielerorts erkennbare öffentliche Euphorie nicht zu teilen! Ich habe nichts gegen Wölfe, ganz im Gegenteil. Aber wir haben – außerhalb der großen Truppenübungsplätze – keinen Platz mehr für diese Großraubtiere. Und ich glaube auch nicht daran, dass die Wölfe ganz freiwillig und weil es in Rheinland-Pfalz fraglos sehr schön ist, zu uns kommen werden. Ich glaube nicht daran, dass – beispielsweise – die mittlerweile zahlreichen Wölfe in der Lüneburger Heide zugewandert oder

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Antwort auf Bernd Krewer

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24.08.2014 Der Name Bernd Krewer ist in Jagdkreisen gut bekannt. In Kreisen, die sich mit Wölfen beschäftigen, ist er ein Unbekannter. In seinem Leserbrief tritt er genau als das auf, was er anderen vorwirft: als selbst ernannter Wolfsexperte. Seine Bedenken gegen Wölfe sind durch die Entwicklung in Deutschland und Europa weitgehend widerlegt. Bernd Krewer ist schlecht informiert. Er würde Wölfe allenfalls auf großen Truppenübungsplätzen dulden: Es gibt kaum einen einzigen, der groß genug ist für ein einziges Rudel, das bei uns etwa 25.000 ha beansprucht. Mit solchen Vorgaben lässt sich keine Wildtierpopulation erhalten. Auch die Ausweisung von sog. „Wolfsgebieten“ ist

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Ansichten eines Tierarztes

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10.08.2014 Wolfszucht sei nicht Bürgerwille, meinte der Tierarzt und Jäger Joachim Schierig in einem Leserbrief an die Sächsische Zeitung, den diese ohne weiteren Kommentar am 10.08.2012 veröffentlichte: Jäger wissen aus Beobachtung, wie Wölfe ihre Beutetiere töten und das Wild durch ihre Anwesenheit in ständiger Angst halten. Es kommt zur Rudelbildung, veränderten Ruhezeiten, Standortwechsel, Gewichtsabnahmen und Senkung der Reproduktion. Entgegen den verniedlichten Aussagen der Pro Wolfslobby, die gebetsmühlenartig ihre Botschaften verbreiten, dass die Wölfe mit einem einzigen gezielten Drosselbiss ihre Beutetiere in Sekundenschnelle schmerzlos töten, sieht das in Realität leider absolut anders aus. Die vom Wolf erbeuteten Tiere sterben in den

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Rückblick: Die Piotr-Saga und andere Märchen

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09.08.2014 Was ist aus den Schauergeschichten geworden, die um die Jahreswende die Wolfsszene beherrschten – dem Unfall mit neun toten Pferden und zwei verletzten Menschen bei Meißen, angeblich von Wölfen verursacht? Dem angeblich von einem Wolf totgebissenen Hund in einem Tierheim bei Hoyerswerda? Der Piotrsaga im Jagdmagazin Jäger, der zufolge Wölfe und Luchse aus dunklen Quellen im Osten über die Grenze gekarrt und auf Truppenübungsplätzen im Westen freigesetzt werden? Schall und Rauch, alles miteinander. Der Fall Meißen (Sachsen): Da waren neun wertvolle Reitpferde in dunkler Nacht aus ungeklärten Gründen auf eine Bundesstraße gelaufen und in einem schlimmen Verkehrsunfall zu Tode

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