Siebzehn Wolfsrüden in Dänemark: Rätsel geklärt

Siebzehn Wolfsrüden in Dänemark: Rätsel geklärt

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01.04.2015, 00:00 Uhr

Mit Datum 03.02.2015 berichtete Wolfsite über den genetischen Nachweis von siebzehn Wölfen, allesamt Rüden, in den letzten zwei Jahren in Dänemark. Eine rätselhafte Geschichte. Wie und woher sollten die da hingekommen sein? Jetzt ist das Rätsel geklärt. Die Schlüsselfigur heißt Piotr. Als ihn die Polizei im Hamburger Hafenviertel aufgriff, hatte der arme Kerl eine Reise durch halb Asien und quer durch Europa hinter sich. Aber er wusste nicht so recht, wo er war. Er hatte sich auf seinem Navi vertippt.

Die Geschichte beginnt irgendwo in Polen. Da wurde ihm ein Haufen Geld versprochen, wenn er in – ja, da geht’s schon los, in einem Land „mit hinten stan“ gab er während der Vernehmung an, Kirgi- oder Dage- oder Kasachstan, also so genau wisse er das nicht, aber er habe ja in dem Viehtransporter, den man ihm gegeben habe, so ein Gerät gehabt, da habe er von einem Zettel was eingetippt und sei dann immer richtig angekommen, also wenn er in „…stan“ eine Ladung übernehme und nach Dänemark schaffe. Das habe er gemacht, jawohl.

Was das denn für eine Ladung gewesen sei? Hunde seien das gewesen. Die Polizisten tippten sich an die Stirn und steckten Piotr erstmal in eine Zelle, zum Ausnüchtern. Aber einer suchte im Internet nach „Piotr“ und stieß auf eine Notiz, die ihn stutzig machte. Allerdings nicht unter „Piotr.“

Da sollten doch sage und schreibe siebzehn Wölfe, allesamt Rüden, in Dänemark irgendwie bestätigt worden sein, kein Mensch habe eine vernünftige Erklärung dafür, woher die gekommen sein könnten. Der Beamte schaltete beamtenschnell: Piotr!

Bei weiteren Nachforschungen erfuhr man, dass man sich auch in Gelnhausen schon den Kopf darüber zerbrach, was das für Wölfe sein sollten, die in Dänemark aufgekreuzt waren. In Gelnhausen ist das Senckenberg-Institut ansässig, das die genetischen Untersuchungen an den Wölfen macht. Man erfuhr, dass die Herkunft der dänischen Wölfe nicht zu klären sei. Und überhaupt: lauter Rüden!

Man nahm also Piotr nochmal ins Gebet (so sagen sie in Guantanamo), und da bekamen sie genug zu hören, um den diplomatischen Dienst einzuschalten. Und bekamen schließlich heraus, dass Piotr keine Hunde transportiert hatte, sondern Wölfe. Aber ganz besondere.

Es waren überschüssige Tiere aus einem Zuchtprogramm, die man einem begierigen Interessenten aus Deutschland für nen Appel und ´n Ei überlassen hatte. Lauter Rüden, weil man für die Produktion von Wölfen, die man für Deutschland und andere westliche Länder seit Jahren züchte, genug Rüden habe.

Aber warum dann der Umweg über Dänemark?

Dahinter steckt ein ausgeklügelter Plan: Die Rüden, so meinte man, würden sexuell frustriert – keine Mädels! – versuchen, woanders hinzukommen. Schaut man auf eine Landkarte, so versteht man den Plan: Wenn sie nicht ertrinken wollen, können sie nur nach Deutschland. Und dort, so der Plan, werden sie sich mit willigen deutschen Wölfinnen einlassen und die Genetik von Senckenberg so richtig auf den Kopf stellen.

Und dann stehen sie alle da mit ihren Vorstellungen von genetischer Identität und so. Werden rasch begreifen, dass es am besten ist, alles abzuschießen, was wie ein Wolf aussieht.

Raffinierter Plan, muss man zugeben. Pikant dabei: Das war nur Plan B. Aus der Not geboren.

Plan A hatte vorgesehen, Dänemark mit Rüden und Fähen zu fluten, um den jährlichen Überschuss nach Deutschland raussickern zu lassen. Aber der Wildbiologe, den man zur Begutachtung der Wölfe nach ….stan beordert hatte, kannte sich zwar exzellent mit Wildschafen aus, aber nicht mit Wölfen. Und Wildschafrüden – pardon: Hammel – haben ein besonders markantes Merkmal: Eier so groß wie Kindsköpfe. Wölfe nicht. So kann man sich täuschen.