Der Verein Wolfsschutz-Deutschland

Der Verein Wolfsschutz-Deutschland

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14.07.2017

Der "selbst(ernannte)" Wolfsexperte aus Bayern.

Der „selbst(ernannte)“ Wolfsexperte aus Bayern.

Ich bin kein Facebooknutzer. Nun habe ich erfahren, dass dort ein Streit über die Notiz entbrannt ist, die ich auf WOLFSITE in der Rubrik ISEGRIM über den Verein Wolfsschutz-Deutschland untergebracht habe. Ich bin gebeten worden, den Hintergrund darzustellen. Nun gut – der Reihe nach.

Auf die Gründung des Vereins Wolfsschutz-Deutschland bin ich durch eine Pressemeldung am 23.06. auf INAR gestoßen. Weil ich den Verein auf WOLFSITE vorstellen wollte, habe ich bei Brigitte Sommer, die als Pressesprecherin genannt wird, per E-Mail angefragt, ob ich dazu ein paar Fragen stellen könnte. Ja, gerne, war die Antwort, vielleicht würde das auch der Vorsitzende Wolfgang Riether übernehmen. Daraufhin habe ich folgende Fragen per E-Mail übermittelt:

1 – Der Vorsitzende des neuen Vereins Wolfsschutz in Deutschland wird mit den Worten zitiert, eines der Ziele des Vereins sei es, ein eigenes Wolfsmonitoring aufzubauen. Ein Wolfsmonitoring ist bereits in allen Bundesländern mit Wolfsvorkommen eingerichtet. Was will Ihr Verein anders machen, welches Personal hat er dafür, und woher beziehen diese Leute die erforderlichen Fachkenntnisse?  

2 – Kooperiert der Verein Wolfsschutz in Deutschland mit den für das Monitoring in den Ländern zuständigen Institutionen bzw. mit der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes (DBB-Wolf)?  

3 – Die FFH-Richtlinie verlangt von den Mitgliedsstaaten der EU, dass sie für Wölfe (und andere große Beutegreifer) Managementpläne entwickeln und umsetzen. Sie meinen, solche Managementpläne nicht zu brauchen. Ist für Ihren Verein die FFH-Richtlinie nicht bindend? Welche Alternative hat Ihr Verein anzubieten?  

4 – Ihr Verein will sich nicht an einer “Problemwolfkreation” beteiligen. Hat Ihr Verein ein eigenes Konzept, wie mit Wölfen umgegangen werden soll, die die Nähe zu Menschen nicht scheuen, sondern sogar suchen? Sind Sie mit den Handlungsempfehlungen, die in den aktuellen Managementplänen z. B. für Sachsen, Brandenburg u. a. festgeschrieben sind, nicht einverstanden?  

5 – Wie stellen Sie sich konkret die Hilfe vor, die Sie Schäfern und Nutztierhaltern beim Schutz ihrer Tiere gegen Wölfe versprechen?

Frau Sommer antwortete mir, ich würde mich bestimmt darüber freuen, dass „ein neuer Verein nun auch mit für den Schutz der Wölfe in Deutschland kämpft.“ Dann folgen lange Ausführungen zum Fall Pumpak, nach denen ich nicht gefragt hatte. „Wer wir sind,“ heißt es weiter, „ können Sie auch auf www.wolfsschutz-deutschland.de erfahren.“ Und „klar sind für uns die FFH-Richtlinien gültig,“ doch müsse man Wolfsmanagementpläne nicht „aufblasen“.

Frau Sommer hat keine einzige meiner Fragen beantwortet.

Mein Eindruck war der: Zu den Verbänden, Vereinen und Institutionen (auch staatlichen), die sich den Schutz der Wölfe bzw. ein gutes Management (einschließlich Monitoring) auf die Fahne geschrieben haben, gesellt sich nun ein neuer Verein, der weder über den fachlichen noch den personellen, noch den materiellen Hintergrund verfügt, um in dieser Liga mitzuspielen.

Einen solchen Verein haben die Wölfe nicht nötig. Und den Menschen, die sich mit den Konflikten auseinandersetzen müssen, ist damit nicht gedient. Deshalb habe ich die Notiz in der Rubrik ISEGRIM untergebracht. Dort stehen die eher skurrilen und absonderlichen Begebenheiten.

Auf der Homepage des Vereins meint Frau Sommer nun, sie müsse mir „Nachhilfe erteilen.“ Sie argwöhnt, ich sei vielleicht auf Grund meines Alters „nicht internetaffin,“ habe deshalb die Antworten auf meine Fragen auf der Homepage ihres Vereins nicht gefunden. Sie hat ja Recht, ich bin nicht „internetaffin“ und auch nicht mehr der Jüngste.

Aber lesen kann ich immer noch. Das müsste genügen, dachte ich.

Unterschrift UW 30

 

 

 

„Selbst(ernannter)“ Wolfsexperte aus Bayern (lt. Brigitte Sommer)