Fragwürdige Ratschläge aus Kanada

Fragwürdige Ratschläge aus Kanada

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15.01.2015

Wotsch Portrait

Größer kann der Gegensatz nicht sein. Erst bringt Science 346 einen Bericht von Guillaume Chapron et al. zu Status und Perspektiven der Großen Beutegreifer in Europa. Etwa zeitgleich qualifiziert Valerius Geist, 76, Professor emeritus für Wildbiologie in Calgary, die Schutzbemühungen in Europa als unethisch und weltfremd ab. Im Stil eines empörten Wolfsgegners zieht er gegen Wölfe in der Kulturlandschaft zu Felde. Prompt ist sein Artikel bei den Wolfsgegnern in aller Munde.

Chapron und seine insgesamt 76 (!) Mitautoren aus 26 europäischen Ländern zeichnen ein durchaus optimistisches Bild der vergangenen 50 Jahre. Ihr Bericht macht Mut, dass es gelingen kann, Wolf, Bär, Luchs und Vielfraß zu erhalten, ihre Populationen zu stabilisieren, gar zu vergrößern. Ganz anders Valerius Geist. Er hält große Beutegreifer, insbesondere Wölfe, in der Kulturlandschaft für nicht tragbar und empfiehlt die Einrichtung großer, von Menschen unbewohnter Reservate.

Machen Sie sich, lieber Leser, selber ein Bild vom Gehalt seiner Argumente und Empfehlungen. Und äußern Sie sich gerne zu dem Kommentar von Wolfsite – alles unter der Rubrik Hintergrund.

Außer der Kontroverse um Valerius Geist finden Sie einige weitere aktuelle Ereignisse in der Rubrik Aktuelles – und überhaupt werde ich versuchen, Wolfsite noch übersichtlicher zu gestalten. Dazu in den nächsten Wochen mehr.

Herzlichst Ihr

Unterschrift UW