Doppelt gelogen hält auch nicht besser

Doppelt gelogen hält auch nicht besser

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13.10.2016

Falscher Wolf

Einmal gelogen – nochmal gelogen: Wolf von Altengrabow.

Die Lausitzer Rundschau vom 13.10.2016 sah sich zu einer Berichtigung genötigt. Sie war der Geschichte eines Mannes aus Sonnewalde (Kreis Elbe-Elster) auf den Leim gegangen, nach der ein junger Wolf in sein Wohngrundstück eingedrungen sei und einen Hund angegriffen habe. Die Bewohner hätten den Hund retten, das Raubtier aber nur mit Mühe verscheuchen können. Zum Beweis hatte er ein Foto auf seinem Handy hergezeigt, das er von dem Wolf gemacht haben wollte. Der Journalist war skeptisch und zeigte das Foto dem Wolfsbetreuer Dr. Reinhard Möckel. Der konnte sich das geschilderte Verhalten nicht erklären, bestätigte aber, dass das Bild einen Wolf zeigt.

Tut es auch. Es ist aber sieben Jahre alt. Weil einige Leser kritisch nachfragten, recherchierte die Rundschau und fand heraus, dass das Foto von Altengrabow stammt und erstmals von dpa am 12.10.2009 veröffentlicht wurde. Von der Rundschau zur Rede stellt, gab der Sonnewalder den Betrug zu.

Gut gemacht, Rundschau! Nicht alle Medien haben Courage, wenn es darum geht, eine Falschmeldung zu berichtigen. Davon abgesehen – mir kam das Foto ebenfalls bekannt vor. Und siehe da: Schon vor zwei Jahren musste es herhalten für einen „Wolfsnachweis“ im Sächsischen Erzgebirge. uw