Die neue Wolfseite der DBB-Wolf

Die neue Wolfseite der DBB-Wolf

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07.06.2017

Ich freu mich darüber, dass es endlich eine offizielle Wolfseite gibt.

Ich freu mich darüber, dass es endlich eine offizielle Wolfseite gibt.

Die vor Jahresfrist eingerichtete Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf ist seit einigen Tagen im Internet mit einer Website vertreten: www.dbb-wolf.de. Na endlich. Jahrelang habe ich darauf gewartet, dass sich der Bund (wer sonst) dranmacht, das Wolfsgeschehen zu dokumentieren und für die Öffentlichkeit darzustellen.

„Für die Öffentlichkeit“ ist diese Seite allerdings nicht gemacht, sondern für die Behörden und Verwaltungen, die mit dem Thema Wolf konfrontiert sind. Der Nutzer wird sich also auf eher dürre Mitteilungen, Statistiken, Tabellen u. dgl. einstellen müssen. Auch ist die Seite erst im Entstehen, und viele drängende Themen konnten noch gar nicht angesprochen, geschweige denn bearbeitet werden. Zunächst mal hat die DBB-Wolf einen ausführlichen Statusbericht zum Wolf in Deutschland produziert. Wer sich da hinein vertieft, bekommt eine Ahnung davon, wie kompliziert dieses Vorhaben ist. Die Crux des Föderalismus – jedes Land will seine eigene Suppe kochen. Ich kann ein Lied davon singen, habe ich mich doch auf WOLFSITE drei Jahre lang damit herumgeplagt, den Lesern einen aktuellen Stand der Wolfspopulation zu zeigen. Die Darstellung auf der DBB-Wolf-Seite erfordert viel Geduld. Vielleicht kriegt man das mit der Zeit noch übersichtlicher hin. Aber ich bin froh, dass ich das nicht mehr machen muss.

Einen Themenschwerpunkt wird (und muss!) künftig der Herdenschutz bilden. Auch dazu findet sich bereits üppiges Material auf der neuen Wolfsseite. Die Daten, die vom Monitoring und von der Rissbegutachtung zusammen getragen worden sind, geben eine Menge her dafür, um das Konfliktmanagement zielgenauer, effizienter, letztendlich billiger und für die Tierhalter akzeptabler zu gestalten. In diesem Datenschatz steckt ein großes Potential. Schon aber ist mir zugetragen worden, dass sich manche Landesbehörden bei der Weitergabe wichtiger Daten sperren.

Blick zurück auf meine Arbeitskarte, mit der ich  auf dem neuesten Stand der Wolfsverbreitung hielt.

Blick zurück auf meine Arbeitskarte, mit der ich mich auf dem neuesten Stand der Wolfsverbreitung hielt.

Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) war übrigens gleich mit Kritik zur Hand. In einer Presseerklärung vom 31.05.2017 teilt er mit, es gebe zu konfliktträchtigen Themen wie etwa dem Umgang mit „verhaltensauffälligen“ Wölfen, der Entwicklung praktikabler Vergrämungs-maßnahmen oder der Entnahme von Individuen „weiterhin keine Handlungsempfehlungen“. Als ob das die eigentlichen Probleme wären, die wir mit der sich rasch ausbreitenden Wolfspopulation haben – und nicht der Schutz der Weidetiere! Der DJV erwartet sich von der DBB-Wolf „eine noch engere Zusammenarbeit mit den jeweils betroffenen Verbänden.“ Die erwartet sich das Wolfsmanagement ebenfalls – beispielsweise ein wesentlich stärkeres Engagement der Jäger im Wolfsmonitoring. Zusammenarbeit ist keine Einbahnstraße!

Ihr

Unterschrift UW 30

 

 

 

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