Whitehorse, Yukon: Wölfe im Stadtgebiet eliminiert

Whitehorse, Yukon: Wölfe im Stadtgebiet eliminiert

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22.04.2016

Durch Freunde erfuhr ich von einer Aktion des Wildlife Service in Whitehorse, Yukon, gegen Wölfe, die sich im Stadtgebiet eingefunden hatten. Kris Gustafson sandte mir den folgenden Bericht:

In Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon mit ca. 35.000 Einwohnern, ist es nicht ungewöhnlich, dass sich Wölfe innerhalb der Stadtgrenzen einfinden und dort dauerhaft bleiben. In der Nähe der städtischen Mülldeponie sind immer Wölfe. Sie töten gelegentlich freilaufende Hunde in der Stadt, aber sonst kommt es nicht zu Konflikten mit den Menschen.

Letzten Winter erhielten wir jedoch Anrufe von Leuten, die von Wölfen berichteten, die in einem Wanderwegenetz nahe der Mülldeponie Menschen mit Hunden folgten. Die Beschreibungen ließen darauf schließen, dass die Wölfe nicht die Gesellschaft der Hunde suchten, sondern dass sie auf Beute aus waren. In einem Fall wurde eine Frau, die ihren Hund an der Leine führte, etwa 20 min von drei Wölfen im Abstand von weniger als 10 m verfolgt, bis sie ihr Haus erreicht hatte. Die Frau schrie die Wölfe wiederholt an, was diese nicht störte. Sie waren offenbar auf den Hund fokussiert, und sie blieben danach nahe des Hauses. Dieser Vorfall löste bei uns eine Informationskampagne aus. Wir wollten damit die Bevölkerung auf diese Wölfe aufmerksam machen und sie veranlassen, Wolfsbeobachtungen an das Naturschutzpersonal zu melden.

Innerhalb von zwei Wochen erhielten wir daraufhin weitere Informationen über ähnliche Vorkommnisse von anderen Leuten aus Gebieten innerhalb einer Entfernung von fünf Kilometern um die Deponie. Die Beobachtungen wurden auf Facebook gepostet (später Dezember/früher Januar) und in den lokalen Medien veröffentlicht. Ferner erhielten wir Berichte über Wölfe im Siedlungsgebiet, über Wölfe, die auf Straßen oder durch Gärten liefen, und über Wölfe, die Menschen mit ihren Hunden nahe ihrer Behausung folgten. Dies ging so über drei Wochen.

Im Yukon ist es alltäglich, dass frei laufende Hunde von Wölfen getötet werden. In solchen Fällen schreiten wir nicht ein, es sei denn, solche Fälle geschehen mit Tieren, die vom Eigentümer geschützt werden.

Mit solchen Warntafeln machte der Wildlife Service im Yukon die Stadtbevölkerung auf die Wölfe aufmerksam.

Mit solchen Warntafeln machte der Wildlife Service im Yukon die Stadtbevölkerung auf die Wölfe aufmerksam.

Das oben beschriebene Verhalten der Wölfe war nicht das, was wir sonst über Wölfe hören. Diese Wölfe wurden oft bei Tageslicht gesehen, in Gegenden, wo Menschen ihre Hunde ausführen, wo Kinder spielen und wo es viel Autoverkehr gibt. Wir schlossen daraus, dass diese Wölfe an Menschen gewöhnt (habituiert) waren, das sie daher ein Sicherheitsrisiko für die Bevölkerung darstellten, und dass wir dieses Verhalten weder steuern noch akzeptieren konnten. Wir wussten von früheren Fällen in Nordamerika, da habituierte Wölfe in Konflikte verwickelt waren, die ein potentielles Risiko für die Sicherheit von Menschen bargen.

Wir spürten die Wölfe bei mehreren Gelegenheiten ab und stellten fest, dass sie die Deponie regelmäßig aufsuchten. Personal des Wildlife Service setzte schnell tötende Halsschlingen und fing sechs Wölfe innerhalb einer Periode von zwei Wochen. Die Öffentlichkeit wurde über die Medien darüber informiert, und in Interviews wurden die Aktionen erklärt. Das Naturschutzpersonal hält sich in solchen und ähnlichen Situationen an Richtlinien zur Lösung von Konflikten zwischen Wildtieren und Menschen, die mit den Empfehlungen des Plans für den Schutz und das Management der Wölfe im Yukon übereinstimmt.