Königsbrück: Wie kam es zum Desaster mit 70 gerissenen Nutztieren?

Königsbrück: Wie kam es zum Desaster mit 70 gerissenen Nutztieren?

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25.04.2016

68 von 70 gerissenen Schafen und Ziegen lagen außerhalb des Zauns (Foto: D. Synatzschke)

68 von 70 gerissenen Schafen und Ziegen lagen außerhalb des Zauns (Foto: D. Synatzschke)

Wie es dazu kommen konnte, dass 70 Nutztiere (67 Schafe, drei Ziegen) in der Königsbrücker Heide von Wölfen gerissen wurden, wird sich wohl nicht mit letzter Sicherheit klären lassen. Sicher ist, dass nur zwei Tiere innerhalb, alle anderen jedoch außerhalb des gezäunten Areals getötet wurden, einige bis 500 m entfernt. Das 90 cm hohe, Strom führende Euronetz (kein massiver Zaun) war von innen nach außen auf einer Länge von etwa 50 m umgedrückt. Die Einzäunung entsprach dem Mindestschutz. Deshalb hat der Besitzer der Tiere Anspruch auf vollen Ersatz.

Die Fragen, die sich stellen: Ist der „Mindestschutz“ ausreichend für eine Herde von über hundert Schafen in einem vollkommen bewaldeten Gelände? Jederzeit kann ein Ast auf den Zaun fallen. Dann ist es aus mit jeglichem Mindestschutz, beim Euronetz sowieso. Bewaldung erfordert immer eine besonders intensive Kontrolle des Zauns, Tag für Tag – war das gewährleistet in Königsbrück? Um nicht missverstanden zu werden: Es geht nicht um unbequeme Fragen an den Halter der Tiere, sondern darum, wie Schafherden in bewaldetem Gelände möglichst wolfssicher gehalten werden können.