Immer wieder: gedeckter Tisch für Isegrim

Immer wieder: gedeckter Tisch für Isegrim

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27.04.2016

Immer noch gibt es Leute, die mitten im Wolfsgebiet ihre Schafe über Nacht mit einem Strick an einen Pflock anbinden. So auch Lothar Jordan (56) in Müggenburg, Kreis Potsdam-Mittelmark. Vier Schafe verlor er in einer Nacht, und schon drei Tage später war der Wolf wieder auf seinem Grundstück. Denn vor dem Haus war immer noch ein Schaf angebunden, das den ersten Angriff überlebt hatte.

Er habe jetzt Angst, sagte er gegenüber der Zeitung – um seine Enkel und um seinen Dackel. „Das ist kein Spaß mehr. Wölfe haben auf meinem Grundstück nichts zu suchen. Wenn wir nicht geschützt werden, dann werde ich mich eben selbst schützen“, kündigt Jordan an – ohne dabei deutlicher zu werden.

Deutlicher wurde der ehrenamtliche Wolfsbeauftragte für Potsdam-Mittelmark Torsten Fritz: „Wer Wölfe tötet, der macht sich strafbar, kann sogar ins Gefängnis kommen.“ Es gehöre zum natürlichen Wolfsverhalten, wenn das Tier an die Stelle zurückkehrt, an der es Futter gefunden hat. Und kritisiert die Freihaltung der Schafe: „Wenn die nicht durch entsprechende Zäune geschützt sind, dann ist das grob fahrlässig.“