Endlich: Grünes Licht für Soft Catch Falle!

Endlich: Grünes Licht für Soft Catch Falle!

31

04.10.2018

Künftig dürfen Wölfe für Forschungszwecke nicht nur mit der Belislefalle, sondern auch mit der Soft Catch Falle gefangen werden. Dieser Fallentyp beruht auf dem Tellereisenprinzip und galt deswegen als tierschutzrechtlich nicht vertretbar. Es ist eine Tretfalle, deren Schlagbügel mit weichem Material ummantelt sind. Verletzungen für das Tier sind so gut wie auszuschließen.

Sieht aus wie ein Tellereisen, ist aber ein weltweit bewährtes harmloses Fanggerät: die Soft Catch Falle mit weich ummantelten Schlagbügeln.

Solche Tretfallen sind wesentlich fängiger als Belislefallen, bei denen eine Fußschlinge vom Boden her über die Pfote des Tieres geschleudert wird. Bei Frost, Schnee oder Laubfall sind Belislefallen sehr störungsanfällig. Damit fallen sie genau in der Jahreszeit aus, in der mit Rücksicht auf die Welpenaufzucht ein Fang von Wölfen am ehesten in Frage kommt. In Sachsen sind sie ohnehin nicht zulässig, weil das Jagdrecht jede Falle ausschließt, die auf dem Prinzip der Schlinge beruht. In Sachsen ist der Wolf im Jagdrecht enthalten.

Die Naturschutzkommission der EU, die die Soft Catch Falle nun endlich freigegeben hat, knüpft an die Anwendung strenge Vorgaben. Erstens – eine Alternative steht nicht zur Verfügung. Zweitens – es darf kein negativer Einfluss auf den günstigen Erhaltungszustand der Population damit verbunden sein. Und drittens – es müssen alle Vorkehrungen getroffen sein, um dem gefangenen Tier Stress zu ersparen.

Solche Fallen sollen deshalb mit einem Fallensender versehen werden, damit das Fangteam in weniger als 30 min zur Stelle sein kann. Das Tier soll von einem Tierarzt in Narkose versetzt und ehestmöglich wieder freigelassen werden. Die Öffentlichkeit soll in geeigneter Weise über die Aktion informiert werden.

Manche dieser Vorgaben muten abstrakt und überzogen an – aber sie reflektieren den zunehmenden Druck, dem sich die wildökologische Forschung von Seiten extremer Tierschützer ausgesetzt sieht. Deshalb hat die EU lange gebraucht, die Soft Catch Falle zum Einsatz freizugeben. Es ist schließlich ein Verdienst von Ilka Reinhardt vom Institut LUPUS, die seit Jahren nicht locker gelassen hat, die Naturschutzkommission von dieser Falle zu überzeugen. Herzlichen Glückwunsch!