Ein Wolfskenner erklärt die Wölfin von Vechta

Ein Wolfskenner erklärt die Wölfin von Vechta

2

30.10.2015

2a

Die Wölfin von Vechta hat Wolfskenner Josef Teupe zu ein paar eigenwilligen Interpretationen des Geschehens angeregt. Ein Jäger, weiß er, habe ihr den Rüden weggeschossen, ohne die Konsequenzen zu überdenken. Jetzt sei die Wölfin läufig und auf der verzweifelten Suche nach einem neuen Partner. Daher rühre vermutlich auch ihre Aggressivität.

Vier Triebe versuche der Wolf mit seinem Verhalten zu befriedigen, erklärt er – Hunger, Jagd, Beutegriff und Erlegen der Beute. „Um das zu erreichen, springt ein Wolf locker über den Zaun, wenn das der einfachste Weg zur Beute ist“, behauptet er. Da die Schafe in ihrem Pferch aber nicht flüchten könnten, falle die Jagd für den Wolf aus. Die Folge sei ein Blutrausch, dem nicht nur ein Tier, sondern oftmals gleich mehrere zum Opfer fielen.

Da die Wölfin nun um die Einfachheit der Schafsjagd wisse, müsse sie vermutlich als Problemtier erschossen werden. „Das ist der Preis dafür, dass die übrigen Wölfe in Niedersachsen noch eine Chance haben.“ Die Tiere seien gewissermaßen nur „auf Bewährung“ in der Kulturlandschaft unterwegs und auch der Schutz der teils seltenen Schafe müsse beachtet werden.