Goodbye Rufus

Goodbye Rufus

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12.04.2019

Am 26.03.2019 wurde in der Gemeinde Lohsa, Sachsen, ein verletzter Wolf beobachtet. Tags darauf konnte das Tier eingefangen und betäubt werden. Bei der tierärztlichen Untersuchung wurden schwere Bissverletzungen festgestellt. Das Gewebe um die Verletzungen war teilweise bereits abgestorben. Aufgrund der Schwere der Verletzungen wurde der Wolf eingeschläfert. Die Melder hatten zunächst die Vermutung geäußert, dass die Verletzungen des Wolfes von einem Beschuss stammen könnten. Die pathologische Untersuchung am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) ergab jedoch keine Hinweise auf eine Schussverletzung.

Der Wolfsrüde hatte vollkommen abgenutzte Backenzähne, die Fangzähne waren nur Stumpen. Und er war ein alter Bekannter: Sebastian Koerner identifizierte ihn als „Rufus“. In seinen besseren Jahren war Rufus ein besonders stattlicher Wolf gewesen. Und er hat eine interessante Lebensgeschichte:

Rufus in seinen besten Jahren. Foto Lupovision

Geboren wurde er 2006 oder 2007 im Daubitzer Rudel. Im Jahr 2009 übernahm er das Seenlandrudel. Nachdem die alte Seenland-Fähe im Winter 2011/2012 verschwand, wechselte der Rüde in das Milkeler Territorium. Dort verpaarte er sich 2012 zunächst mit einer Jungwölfin dieses Rudels. Ab 2013 war er mit der alten Milkeler Fähe verpaart und Rudelführer. Die Fähe ist ebenfalls bereits 13 oder 14 Jahre alt und wurde im Herbst 2018 das letzte Mal nachgewiesen. In den letzten beiden Jahren hat das alte Paar offensichtlich keine eigenen Welpen mehr aufgezogen. Stattdessen hatten im Jahr 2017 zwei ihrer Töchter im Milkeler Territorium Welpen geboren. Der alte Rüde wurde nun bei einer Auseinandersetzung mit anderen Wölfen schwer verletzt.