VJEH Hessen: „Wolf bedroht heimische Wildbestände“
24.09.2015
Der Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer in Hessen e.V. (VJEH) spricht sich gegen die Rückkehr des Wolfes nach Hessen aus. Der nach Deutschland zuwandernde Wolf treffe auf eine Kulturlandschaft, für die dieses Raubtier seit geraumer Zeit völlig fremd ist. Der unregulierte Auftritt des Wolfes greife in Gesellschaft und Kulturlandschaft ein und bedrohe insbesondere Nutztiere und heimische Wildbestände. Von den Auswirkungen seien daher gerade die Inhaber des Jagdrechts, also die Jagdgenossen und Eigenjagdbesitzer, unmittelbar und vorrangig auch wirtschaftlich betroffen, heißt es in einer Stellungnahme zur bevorstehenden Änderung des Landesjagdgesetzes. Der VJEH vertritt die Rechte und Belange von circa 300.000 Jagdgenossen.
Der VJEH meint, dass der Wolf europaweit in einem günstigen Erhaltungszustand sei und Deutschland deshalb keine Verpflichtung zum besonderen Schutz des Wolfes habe. Der Wolf müsse dem Jagdrecht unterstellt werden. Sämtliche wirtschaftlichen Nachteile, insbesondere der Jagdrechtsinhaber und Nutztierhalter, die durch den Auftritt des Wolfes entstehen, müssten vom Staat dauerhaft, vollumfänglich und rechtssicher ausgeglichen werden. Ferner dürfe der Auftritt des Wolfes in Deutschland nicht weiterhin „ungesteuert“ erfolgen. Ein bundesweites Monitoring sei erforderlich. (Quelle: http://osthessen-news.de/n11512112/jagdgenossen-wenden-sich-gegen-geplante-einschr%C3%A4nkungen-der-jagd.html).
Mehr als reichlich Schalenwild gibt es in Hessen - da sind Sorgen vor dem Wolf schwer nachvollziehbar. Foto Meyers
Den vielerorts drastisch überhöhten Schalenwildbeständen werden Wölfe nur wenig anhaben können. Ausgerechnet in Hessen von einer „Bedrohung heimischer Wildbestände“ zu reden ist deshalb eine verquere Sicht der Dinge. Und unter einem „günstigen Erhaltungszustand“ versteht man in der EU (und nicht nur dort) halt etwas ganz anderes als der VJEH. uw