Schleswig-Holstein stellt sein Wolfsmanagement neu auf

Schleswig-Holstein stellt sein Wolfsmanagement neu auf

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22.05.2015

Das dreiste Auftreten einiger Wölfe in Schleswig-Holstein in jüngster Zeit hat Umweltminister Robert Habeck (Bündnis90/Die Grünen) auf den Plan gerufen. In einer Diskussionsrunde in Kiel am 19.Mai kündigte er eine gründliche Neuorganisation des Wolfsmanagements im Lande an. Das soll heute – am 22.Mai – im Landtag verhandelt werden.

Gute Laune hatte der grüne Umweltminister Robert Habeck von Schleswig-Holstein (Foto Rehdorfer dpa).

Es wird künftig staatlich organisiert und beim Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) angesiedelt. Das LLUR wird die zentrale Erst-Anlaufstelle für Betroffene und Interessierte und übernimmt die Koordinierung der Aus- und Fortbildung der Wolfsbetreuer im Lande (gegenwärtig 38). Mit Hilfe der Integrierten Stationen sollen Herdenschutzpakete künftig an mehreren Orten im Land gelagert und von dort an Betroffene gebracht werden. Ab kommendem Jahr will der Minister das Wolfsmanagement mit 100.000 Euro ausstatten – vorausgesetzt der Landtag stimmt zu. Eine personelle Verstärkung des Wolfsmanagements ist unausweichlich.

Der Runde Tisch, der Jäger und Schafhalter, Natur- und Artenschützer einbindet, soll wiederbelebt werden und regelmäßig tagen, so dass alle gesellschaftlichen Gruppen weiterhin einbezogen bleiben.

Letzte Details der Neuaufstellung des Managements sollen in den nächsten Wochen geklärt und veröffentlicht werden.

Eine Übernahme des Wolfs ins Jagdrecht, so der Minister, halte er nicht für sinnvoll. Auf Grund des strengen Artenschutzrechts komme eine Bejagung ohnehin nicht in Frage, und um in kritischen Situationen richtig vorgehen zu können, gebe es auch jetzt schon die nötigen rechtlichen Instrumente. Die Aufnahme ins Jagdrecht würde eher zu mehr Aufwand führen, weil zusätzliche Behörden eingebunden werden müssten.