Neue Wolfsnachweise
18.10.2015
Ein Reh, das im Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz gefunden worden war, ist von einem Wolf gerissen worden. Das haben DNA-Spuren ergeben. Das Tier stammt aus der zentraleuropäischen Flachland-Population, muss also mehrere hundert Kilometer durch die Bundesrepublik gewandert sein. Zur Identifizierung und Zuordnung des Wolfes werden weitere Analysen des Senckenberg Instituts erwartet.
Ministerin Höfken rief zur Besonnenheit auf: Es bestehe kein Grund zur Panik, denn der Wolf sei ein sehr vorsichtiges Tier, das Menschen aus dem Weg gehe. Das Land verfüge über einen Managementplan, stelle Ansprechpartner, fördere Vorsorgemaßnahmen und entschädige in Schadensfällen. Das Umweltministerium verweist auf eine Hotline (Telefon-Nr. 06306 911 199 oder E-Mail [email protected]).
Der Wolf, der im September vier Schafe im Saarland gerissen haben soll – war keiner, sondern ein Hund. Das hat die genetische Analyse durch das Institut Senckenberg nun ergeben. Das Saarland ist damit weiterhin wolfsfrei.
Am 20.09. wurde im Landkreis Cham, Bayern, ein Wolf von einer Fotofalle erfasst. Die Kamera wurde Mitte Oktober ausgelesen und der Fotobeweis deshalb erst jetzt bekannt. Die Gegend hat durch wiederholte illegale Tötungen von Luchsen traurige Berühmtheit erlangt.
Am 11.10.2015 hat ein Pilzsucher bei Siegadel in Brandenburg einen toten Wolf gefunden. Der Körper war noch warm. In der Schulter des Wolfes war eine Verletzung erkennbar, die zunächst für eine Schusswunde gehalten wurde. Das Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin, das alle tot aufgefundenen Wölfe untersucht, hat jedoch zwei Tage später mitgeteilt, dass der Wolf nicht geschossen wurde, sondern an einer anderen äußeren Verletzung starb, möglicher Weise durch Kollision mit einem Auto. Die Todesursache bleibt vorerst ungeklärt.