Ulrich Diezmann: Wer schützt uns vor dem NABU?

Ulrich Diezmann: Wer schützt uns vor dem NABU?

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08.03.2015
Wer schützt die Öffentlichkeit eigentlich vor den Märchen, die der NABU mittels seiner Wolfsberater, einer Werbeagentur, seiner Facebook-Seite und Kampagnen „Willkommen Wolf“ und „Rotkäppchen lügt“ landauf – landab verbreitet?

Seit über zehn Jahren vermehren sich die Wölfe sehr erfolgreich, ganz allein, ausgehend von der sächsischen Lausitz. Es gibt eine ganze Menge seriöse und wissenschaftlich arbeitende Fachleute zu diesem Themenkomplex. Der NABU mit seinen Aktivisten gehört aufgrund seiner öffentlichen Verlautbarungen sicherlich nicht zu diesem Kreis.

Wölfe werden landauf – landab gelobt, als hochsozial, effektiv, anpassungs- und lernfähig, zu Recht, wenn man, mit dem notwendigen Hintergrundwissen ausgestattet, die Entwicklung betrachtet.

Jetzt strömen die jungen Wölfe aus den wildreichen Wäldern der Lüneburger Heide in Richtung Nordwesten, in die Wesermarsch, nach Ostfriesland. Da gibt es kein Rotwild, also fehlen schon mal 25% der Beutetiere, aber sehr viele Schafe, Konflikt also vorprogrammiert. Und die Wölfe scheinen durch Soldaten und Panzer auf den Truppenübungsplätzen in der Heide an Menschen und lärmende Fahrzeuge gewöhnt.

Und was macht der NABU? Der glaubt mal wieder die Deutungshoheit zu besitzen und lässt durch seine Verkünder das verbreiten, was er seit Jahren verbreiten lässt. Die Neue Osnabrücker Zeitung zitiert am 5.3.2015 den Vorsitzenden des NABU-Regionalverbandes Emsland/Grafschaft Bentheim, Erhard Nerger: „Wölfe sind nicht gefährlicher als viele andere Wildtiere wie Füchse oder Wildschweine auch. Sie betrachten uns nicht als Beute. Vielmehr geht das Tier Menschen aus dem Weg, solange es nicht provoziert, seine Scheu verliert oder krank ist.“ Wie scheu die Wölfe mittlerweile sind, kann man dann gleichzeitig auf den Videos sehen, die die NOZ zusammen mit dem Artikel auf ihrer Internetseite zeigt.

Aber beruhigend zu wissen, dass Füchse, Schwarzwild und Wölfe das gleiche Gefahrenpotential in sich tragen. Warum dann allerdings immer die Kavallerie in Form uniformierter Polizeibeamter angeritten kommt, wenn sich eine Wildsau in eine Fußgängerzone verirrt, TV und Presse darüber berichten, Füchse sich dagegen an den Mülltonnen von Imbissbuden ungeniert schadlos halten können, bleibt für mich ein Rätsel. Am besten, ich erkundige mich mal selbst bei Fuchs und Wildschwein nach ihrem Gefahrenpotential. Den Wolf kann ich ja nicht fragen, der geht mir ja aus dem Weg.

Natürlich werden die Grauhunde sich jetzt nicht über juvenile Niedersachen hermachen oder sich vor Kindergärten auf die Lauer legen, aber ein junger Wolf in der Pubertät ist wahrscheinlich genauso unsicher und neugierig und sicherlich nicht immer Herr seiner Kräfte, wie ein pubertierender Mensch – daher Konflikt vorprogrammiert.

Am 30. April begeht der NABU den Tag des Wolfes. Der NABU hängt der Entwicklung mal wieder hinterher, in Niedersachen ist jetzt 365 Tage im Jahr Wolfstag, und das ist auch gut so.

Wieviel Geld hat der NABU eigentlich aus seinem Budget für die Kampagne „Rotkäppchen lügt“ ausgegeben? Was ist der Sinn und Zweck dieses Aktionismus? Sind Schutz und Bestand der Wölfe dadurch nachweisbar besser geworden?

Selbstverständlich sehe und kenne ich die Arbeit des NABU für den Naturschutz in Deutschland.

Gerade in Berlin hat der Greifvogelschutz des NABU-Landesverbandes weltweit anerkannte Erfolge vorzuweisen. In Sachen Wolf hechelt der NABU den Ereignissen hinterher und handelt meiner Betrachtung nach nicht fachlich aktuell auf der Höhe der Zeit, sondern lobbyistisch in eigener Sache.