Status Dezember 2016: 63 Rudel
20.12.2016
Meine Recherchen zur Entwicklung der Wolfspopulation ergeben zum Jahresende 63 Rudel. Also nochmal drei mehr als im November. Vor genau einem Jahr waren es noch 36 Rudel. Das ist eine Steigerung von 75%, ein Faktor von 1,75. Jetzt stehe ich dumm da. Habe ich doch mehrmals mitgeteilt, dass sich unsere Wölfe „nur“ mit einem Faktor von 1,3 vermehren. Gibt es einen Fehler in meiner Schätzung, und wenn – wo liegt er?
Es geht aufwärts mit den Rudeln – und zwar drastisch.
Er liegt im Land Brandenburg. Der sprunghafte Anstieg auf jetzt 23 Rudel – vor einem Jahr waren es nur zehn, plus drei territoriale Paare! – ist nur dadurch zu erklären, dass sich dort vor Jahresfrist eine größere Zahl von territorialen Paaren gebildet hatte, die vom Monitoring nicht erkannt wurden. Beispielsweise sind Reviermarkierungen durch Urin kaum nachzuweisen, wenn der Schnee fehlt. Im Übrigen klagen die Leute des Wolfsmonitorings seit Jahren über eine allzu dünne Personal-decke. Eine Analyse der genetischen Proben wird mehr Licht in die Angelegenheit bringen.
Der „Sprung“ in der Populationskurve belegt also keine unerwartete Steigerung der Zuwachsrate (diese liegt seit dem Jahr 2008 mit fünf Rudeln bei einem Faktor von 1,3 – 1,4, naturgemäß mit gewissen Schwankungen), sondern unerkannte Rudelbildungen im Jahr davor. uw