Seminar der Heinrich-Böll-Stiftung in Bad Bevensen

Seminar der Heinrich-Böll-Stiftung in Bad Bevensen

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10.10.2016

Ein ganzes Wochenende haben 24 Stipendiaten der Heinrich-Böll-Stiftung in Bad Bevensen verbracht, um sich über Wölfe zu informieren. Die Teilnehmer/innen kamen aus den unterschiedlichsten Ausbildungsrichtungen – Philosophie, Human- und Tiermedizin, Forstwissenschaft etc. – die einzige Gemeinsamkeit war das Interesse an Wölfen. Und das war enorm.

Das Seminar begann mit einer Einführung am Freitagabend und Sebastians Koerners Film „Wie Wölfe wirklich sind“, am Samstag folgte die Fortsetzung mit den Themen „Perspektiven in Deutschland“, „Wie gefährlich sind Wölfe“ und „Wölfe, Wild und Jagd.“

Kopf voran in die Wolfshöhle.

Kopf voran in die Wolfshöhle.

Für den Nachmittag hatte Theo Grüntjens auf dem Gelände von Rheinmetall eine Exkursion organisiert, bei der die Teilnehmer Wolfsfährten und – eine Premiere für alle – sogar eine Wurfhöhle zu sehen bekamen. Dort hinein verschwand dann Kopf voran eine Teilnehmerin nach der anderen (die jungen Männer hielten sich auffällig zurück) – wann hat man schon Gelegenheit, sich bis in das Kinderzimmer einer Wölfin vorzuwagen! Besorgten Lesern sei versichert: Um diese Zeit sind die Wölfe längst wo anders, sie wurden nicht gestört.

Am Spätnachmittag fanden sich der Landtagsabgeordnete Ernst Ingolf Angermann (CDU), der NABU-Kreisvorsitzende Thomas Mitschke aus Uelzen, Konstantin Knorr vom Wolfsbüro und Wolfsbetreuer Theo Grüntjens zu einer Podiumsdiskussion zusammen, die ich moderierte. Weil die vier Diskutanten sehr anständig miteinander umgingen, machte mir das keine Schwierigkeiten.

Am Sonntagvormittag wurden noch die Themen Wolfsmanagement und Monitoring lebhaft besprochen und schließlich kritisch Bilanz gezogen. Ich bekam zu hören, dass gelegentlich die Struktur des Seminars verloren gegangen sei – kein Wunder, nämlich damit zu erklären, dass die Teilnehmer einen unerschöpflichen Katalog von Fragen mitgebracht hatten. So wurde aus den „Frontalvorträgen“ ein reger Meinungsaustausch, was wiederum gut ankam. uw