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Bürgerwissenschaftler 2018 in Niedersachsen

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03.05.2019 Die Naturschutzorganisation Biosphere Expeditions hat nach 2017 auch im Jahr 2018 zwei Wochen lang in Niedersachsen ein aktives Wolfsmonitoring durchgeführt. Im ersten Jahr mussten sich die Teilnehmer noch gehässige Kommentare von Grundeigentümern und der Jägerschaft anhören, doch haben die erzielten Ergebnisse viele Kritiker überzeugt. Die anfangs ebenfalls eher skeptischen Landesforsten haben für 2018 sogar selbst Orte benannt, wo sie sich ein aktives Monitoring durch die Bürgerwissenschaftler wünschten. Die Ergebnisse von 2017 sind in einem detaillierten Bericht nachzulesen. Hier folgt ein Kurzbericht über den Einsatz 2018. Die Feldarbeit wurde in Zusammenarbeit mit dem Wolfsbüro des Landes Niedersachsen und einigen Wolfsberatern

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Ausstellung „Von Wölfen und Menschen.“

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07.05.2019 Bis zum 13.10.2019 zeigt das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK), Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg die Ausstellung „Von Wölfen und Menschen.“ Die Ausstellung dokumentiert einerseits den Umgang mit dem zurückgekehrten Wolf, dessen Ausbreitung und Verhalten anhand verschiedener wissenschaftlicher Wolfsbeobachtungsmethoden wie Wildtierkameras und Fotofallen überwacht wird. Andererseits veranschaulicht sie, wie der Wolf in verschiedenen räumlichen und zeitlichen Kontexten in diversen Medien wie Märchenbüchern, Horrorfilmen, Wolfstänzen oder politischen Plakaten und in der Werbung imaginiert und repräsentiert wurde. Trotz ihrer thematischen Verankerung im europäischen Raum ist die Ausstellung einem globalen Ansatz verpflichtet. Sie befasst sich mit dem Symbolcharakter des

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Tierschutz – nein danke

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28.04.019 Niedersachsen, schon wieder. Nach einem Bericht der Nienburger Zeitung Die Harke darf der Rodewaldrüde GW717m noch einen weiteren Monat, d.h. bis Ende Mai „entnommen“ werden. Das ist eine himmelschreiende Verletzung ethischer Regeln und ein klarer Verstoß gegen den Tierschutzgedanken. Wahrscheinlich sind die Welpen der neuen Generation in diesen Tagen geboren worden. Darf man da den Vaterrüden eliminieren? Das Ministerium zeigt sich unbeeindruckt von Bedenken. Es handle sich „um ein ganzes Rudel, die Jungwölfe werden die Mutterwölfin bei der Aufzucht der Welpen unterstützen!“ verkündet eine Sprecherin. So viel Ahnungslosigkeit vom Familienleben der Wölfe habe ich selten gehört. Und die Ignoranz

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Bücher

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Das Leben unserer Wölfe. Beobachtungen aus heimischen Wolfsrevieren. Von Heiko Anders/NABU (Hrsg). ISBN: 978-3-258-08108-3. 1. Auflage 2019. 224 Seiten, 220 Farbfotos gebunden, Haupt Verlag, 39,90 Euro. Wer sich an Wölfen so richtig sattsehen will, dem sei dieser großartige Bildband von Heiko Anders wärmstens empfohlen. Er zeigt die ganze Faszination dieses charismatischen Tieres, aber noch mehr: Heiko Anders hat ein Gespür für Stimmungen. Wer die oft eintönigen Wälder mit ihren in Reih‘ und Glied gepflanzten Kiefernforsten, die Sanddünen und die schier endlosen Agrarsteppen kennt, die in NO Deutschland das Landschaftsbild beherrschen, dem bleibt schlicht die Luft weg bei den traumhaft schönen

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Problemwölfe dringend gesucht

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29.04.2019 Der Jägerpräsident von Brandenburg Dirk-Henner Wellershoff hat eine ganz einfache Lösung für die Problemwölfe gefunden: ins Saarland abschieben. Man solle seine Idee zwar „mit ein bisschen Sarkasmus“ sehen, meint er, aber man müsse Wölfe ja nicht gleich umbringen. Man müsste sie nur narkotisieren, dann könne man sie dorthin bringen, wo es noch keine Wölfe gibt. Zum Beispiel ins Saarland oder nach Hessen.   Mit ein bisschen Sarkasmus muss man annehmen, dass Wölfen, die in Brandenburg unangenehm aufgefallen sind, anderswo ein roter Teppich ausgerollt wird. Fehlen nur noch die passenden Wölfe. Aber die machen sich rar. Bisher hat das Land Brandenburg keinen einzigen

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Sehr geehrter Herr Minister Lies,

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20.04.2019 Schon wieder haben Sie Ärger mit den Wölfen. Sie lassen nichts unversucht, damit der Rodewaldwolf „entnommen“ werden kann. Die Beweislage ist dünn, und die FFH-Richtlinie bietet keine Handhabe für diesen Eingriff. Der wirtschaftliche Schaden, den man dem Wolf GW717m anlasten kann, ist mit etwa 2.200 Euro lächerlich gering im Vergleich zu den Kosten, die für das Land bereits aufgelaufen sind. In Geld nicht zu messen ist der Schaden, den das Ansehen Ihres Ministeriums durch diesen unsäglichen Vorgang genommen hat. Ein Ende der Misere ist noch lange nicht in Sicht. Mir liegt es fern, diesen Wolf, der zweifellos einiges auf

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Rodewaldwolf: mehr Fragen als Antworten

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11.04.2019 Das niedersächsische Umweltministerium sieht sich veranlasst zu begründen, warum der Rodewaldwolf GW717m entnommen werden soll. Die Stellungnahme wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Hier ein kurzer Kommentar für Schnellleser. In der Erklärung des Ministeriums wird behauptet, dass große Weidetiere (z. B. Rinder) ausreichend gegen Wölfe geschützt seien, wenn sie sich im Herdenverband mit genügend älteren Tieren befinden. Herdenschutzmaßnahmen seien deshalb nicht erforderlich. Diese Behauptung bildet den Kern der Ausnahmegenehmigung zur Entnahme des Wolfes GW717m. In der Fachliteratur finden sich dafür keine Belege, in anderen Wolfsmanagementplänen kommt diese Auffassung nicht vor. Das Niedersächsische Umweltministerium steht damit alleine da. Die

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Vierter Thüringer Wolfsmischling getötet

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16.04.2019 Das Thüringer Umweltministerium hat Ernst gemacht mit der Entnahme des wahrscheinlich letzten Wolfs-Hund-Mischlings. Es hat verfügt, dass bestimmte Revierteile rund um den Truppenübungsplatz Ohrdruf für Revierpächter und Begehungsscheininhaber gesperrt sind. Anscheinend wurde im Ministerium Wert darauf gelegt, die Aktion ohne Störungen durchführen zu können. Im vergangenen Jahr sahen sich die Verantwortlichen einigen Aktivisten gegenüber, die äußerst aggressiv auftraten. Die örtlichen Jäger wurden nicht in die Entnahme eingebunden. Das Gebiet darf nicht betreten werden und die Jagd hat dort zu ruhen. Begründet wird die Maßnahme mit dem § 65 Bundesnaturschutzgesetz, in dem geregelt ist, dass Grundstückseigentümer sowie Nutzungsberechtigte Maßnahmen des Naturschutzes zu dulden

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Bücher

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Wölfe im Yukon. Von Bob Hayes. Zweite unveränderte Auflage. Bezug nur über Wolfsite info@woelfeindeutschland.de. 20.- Euro plus Versandspesen. Bob Hayes war 18 Jahre lang der Wolfsbiologie der kanadischen Provinz Yukon und leitete eines der umfangreichsten Wolfsforschungsprojekte. In seinem Buch beschreibt er die Geschichte der Wölfe in Nordkanada und der begleitenden Großtierfauna seit dem Rückzug der Vereisung vor etwa 15.000 Jahren. Im zweiten Teil berichtet er über die Ergebnisse seiner Forschungsarbeiten und das heutige Management der Wölfe im Yukon. Bob hat mit seinem Buch einen bedeutenden Beitrag dazu geleistet, dass im kanadischen Yukon keine flächendeckenden Abschussprogramme an Wölfen mehr durchgeführt werden.

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Goodbye Rufus

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12.04.2019 Am 26.03.2019 wurde in der Gemeinde Lohsa, Sachsen, ein verletzter Wolf beobachtet. Tags darauf konnte das Tier eingefangen und betäubt werden. Bei der tierärztlichen Untersuchung wurden schwere Bissverletzungen festgestellt. Das Gewebe um die Verletzungen war teilweise bereits abgestorben. Aufgrund der Schwere der Verletzungen wurde der Wolf eingeschläfert. Die Melder hatten zunächst die Vermutung geäußert, dass die Verletzungen des Wolfes von einem Beschuss stammen könnten. Die pathologische Untersuchung am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) ergab jedoch keine Hinweise auf eine Schussverletzung. Der Wolfsrüde hatte vollkommen abgenutzte Backenzähne, die Fangzähne waren nur Stumpen. Und er war ein alter Bekannter: Sebastian

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Wer blökt am besten?

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01.04.2019 Die Bayerische Staatsregierung wird vor Beginn der Weidesaison im Juni zu einem Wettbewerb im Blöken einladen. Aus gewöhnlich gut informierten Kreisen war zu erfahren, dass das Landwirtschaftsministerium aus dem Kreis der besten Blöker eine Mannschaft aus freiwilligen Wolfsabwehrern nach dem Vorbild der französischen Luparii zusammenstellen will. Die Luparii waren zu Zeiten Karls des Großen mit der Verfolgung bzw. Vertreibung der Wölfe beauftragt. Der Wettbewerb soll nach den bewährten Regeln des Hirschröhrens ablaufen. Beim Wettbewerb der besten Röhrer gewinnt, wer sich akustisch am besten so ausdrücken kann wie ein Hirsch. Lautinstrumente und andere Hilfsmittel sind beim Blökwettbewerb allerdings nicht zugelassen.

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Herdenschutz auf vier Rädern

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28.03.2019 Der Wolf stellt Norddeutsche Schäfereien vor eine besondere Herausforderung. Im Interesse des Bodenschutzes werden die Schafe im Winter oft in Kleingruppen gehalten. Bei jedem Weidewechsel müssen unzählige Pfähle in den Grund getrieben und viele Kilometer stromführender Draht verlegt werden. Nur reicht ein Draht heute nicht mehr. Der schreckt zwar Schafe vom Ausbruch ab, hält aber keinen Wolf fern. Um ihre Herden auch vor dem Wolf zu schützen hat Schäferin Uta Wree aufgerüstet. Ihr Quad ist jetzt mit einem Spezialaufbau ausgestattet. Der verlegt vier Drähte gleichzeitig auf besondere Pfosten, die selbst den nordischen Winden standhalten. Im ersten Praxistest hat sich

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Zur Schutzjagd: Zwischenruf aus Schweden

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15.03.2019 Der Artikel über die Schutzjagd in Schweden von Peter Peuker/uw hat Michael Schneider auf den Plan gerufen. Michael, Biologe mit deutschen Wurzeln, ist seit fast 20 Jahren Sachverständiger für Raubtierfragen bei der Regierung der Provinz Västerbotten (Sitz Umeå) und damit für die praktische Verwaltung von ungefähr 350 Bären, 150 Luchsen, 120 Vielfraßen, 270 Steinadlern und einigen Wölfen zuständig. Er ist auch Repräsentant Schwedens in der IUCN Bear Specialist Group. Michael hat unseren Artikel zum Anlass genommen, uns fast das gesamte Wolfsmanagement Schwedens zu erläutern. Das war allerdings nicht das Anliegen von WOLFSITE. Sondern es ging darum zu klären, was

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Erstes Wolfspaar in den Niederlanden

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17.03.2019 In den Niederlanden gibt es offenbar ein erstes territoriales Wolfspaar: Die aus Deutschland zugewanderte Wölfin GG998F ist in Begleitung eines Rüden. Seine Herkunft steht noch nicht fest, doch ist seine Anwesenheit in unmittelbarer Nähe der Wölfin durch genetisches Material nachgewiesen. Nicht weit entfernt von den beiden hat sich überdies eine zweite Wölfin heimisch gemacht. Das Waldgebiet um Apeldoorn, wo sich die drei aufhalten, umfasst mit seinen waldreichen Ausläufern rund 1.000 km2. Dazu gehört der Nationalpark Het Veluwe mit 55 km2, er ist eingezäunt. Die Wälder gehören zu einem Teil dem Königshaus, zum zweiten dem Staat, und zum Dritten einer

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Der Rodewaldwolf: ein Testfall für den Umweltmister

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13.03.2019 Es will keine Ruhe einkehren im Wolfsgeschehen von Niedersachsen. Kaum ist der bissige Friedhofswolf von Steinberg vom Tisch, hat Umweltminister Olaf Lies schon ein neues Opfer gefunden: den Leitwolf des Rodewaldrudels. Weil dieser Wolf durch Genanalysen für mehrere Übergriffe auf Nutztiere, darunter auch Kälber und Fohlen, als verhaltensauffällig eingestuft worden ist, darf er „entnommen“ werden. Die Datenlage ist alles andere als niet- und nagelfest, den NLWKN (die Fachbehörde, die die Entnahme genehmigen bzw. anordnen muss) hat sich geschlossen gegen die Entnahme ausgesprochen, der Freundeskreis frei lebender Wölfe hat die Anordnung auf dem Gerichtsweg angefochten, aber das Gericht hat die Anfechtung

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