Füttern der Goldenstedter Wölfin: eine Ergänzung

Füttern der Goldenstedter Wölfin: eine Ergänzung

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18.12.2017

Erst vor zwei Tagen habe ich auf WOLFSITE darüber berichtet, dass die „Goldenstedter Wölfin“ offenbar angefüttert wird. Zur Erinnerung: Die Goldenstedter Wölfin wurde erstmals im Jahr 2014 bestätigt. Sie hat sich danach einen Namen gemacht, indem sie unverhältnismäßig viele Schafe im Raum Diepholz und Vechta riss (daher auch ihr Name Vechtaer oder Diepholzer Wölfin). Seit Ende 2016 hat sie einen Rüden aus dem Ueckermünder Rudel zum Partner, im Sommer 2017 war sie in Begleitung von vier Welpen. Das Rudel heißt im Monitoringbericht Barnstorfer Rudel.

Ein aufmerksamer Leser von WOLFSITE hat mich darauf hingewiesen, dass es nach dem Bundesnaturschutzgesetz sehr wohl eine strafrechtliche Handhabe gegen das Anfüttern von Wölfen gebe. Fraglich mag allerdings sein, ob es sich in dem geschilderten Fall um „Füttern“ im Sinne des Gesetzes handelt. Von einer Person, die es anscheinend ganz genau weiß, wurde mir mitgeteilt, man habe nur den Inhalt einer Makrelendose zertreten und nahe der Fotofalle abgelegt. Auch den Preis der Dose kennt er: 59 Cent. Man habe diese Dose lediglich dazu benutzt, die öfter dort vorbeilaufenden Wölfe auszubremsen, weil man anders die Anzahl der Welpen nicht ermitteln konnte. So habe man, wird mit Genugtuung mitgeteilt, belegen können, dass es nicht nur zwei oder gar nur einer, sondern vier Welpen gewesen seien.

Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien in Niedersachsen die Leute ausgewählt werden, die sich am Monitoring beteiligen. Es mag ja interessant sein, wie viele Welpen es sind, aber das steht bei Weitem nicht im Vordergrund des Monitorings. Kirren, Ködern, Anfüttern oder irgendeine Art von Verhaltensmanipulation sind ausdrücklich nicht Teil des vereinbarten Monitorings.

„Eine soziale Kontrolle,“ schreibt der Informant weiter, könne „nur dann funktionieren, wenn wir wissen, wie viele Welpen es wirklich sind.“ Einen Auftrag, dieser Frage nachzugehen, hat er auch nicht. Was er meint, bleibt sein Geheimnis. Was die Leute tun, ist Störung von Wildtieren, die unter strengem Schutz stehen. Das ist nicht gestattet. uw