FORSA-Umfrage: 80 Prozent pro Wolf

FORSA-Umfrage: 80 Prozent pro Wolf

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31.08.2015

Im Auftrag des NABU hat die FORSA Politik- und Sozialforschung GmbH eine repräsentative Befragung von 2.012 Bundesbürgern ab 18 Jahren durchgeführt.

Besonders junge Menschen mögen Wölfe

Jeder zweite Bundesbürger (54 Prozent) verbindet mit Wölfen positive oder sogar sehr positive Gefühle und Empfindungen, 12 Prozent reagieren negativ oder sehr negativ, und 33 Prozent empfinden im Zusammenhang mit Wölfen nichts. Positive Gefühle sind bei jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren besonders ausgeprägt. Bei über 60-jährigen ist es umgekehrt.

80 Prozent der Bundesbürger finden es erfreulich, dass der Wolf wieder unsere Landschaft bereichert und meinen, dass Wölfe genauso wie z.B. Füchse, Rehe oder Biber auch in unsere Landschaft gehören. 78 Prozent sind ferner der Meinung, dass Wölfe in Deutschland leben können sollen, auch wenn es teilweise zu Problemen kommt.

Großes Interesse an Wölfen in Deutschland

Die Bundesbürger haben Interesse an Wölfen: 45 Prozent finden das Thema interessant, weitere 28 Prozent sogar sehr. Weniger interessant ist es für 24 Prozent, und 2 Prozent ist es schlicht egal. Bürger aus Niedersachsen sind an dem Thema stärker interessiert als Bürger aus Brandenburg und Sachsen.

Nur wenige glauben an Aussetzungen

89 Prozent der Bundesbürger glauben, die in Freiheit lebenden Wölfe seien eigenständig aus Nachbarländern nach Deutschland gekommen. 17 Prozent glauben, sie seien von Naturschützern ausgesetzt worden. Diese Auffassung ist unter Personen in Niedersachsen, unter 18- bis 29-jährigen sowie in Orten mit mehr als 20.000 Einwohnern häufiger.

Vier von fünf Bundesbürgern finden Wölfe „erfreulich“

70 Prozent sind der Auffassung, dass die von Wölfen ausgehenden Risiken in den Medien übertrieben dargestellt werden. 56 Prozent teilen die Einschätzung, dass einzelne Wölfe, die Probleme verursachen, notfalls getötet werden müssen.

40 Prozent sagen, dass ihnen ohne Wölfe in der Natur persönlich etwas fehlen würde.

Für 37 Prozent birgt die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland auch Risiken.

32 Prozent informieren sich regelmäßig zum Thema Wölfe. 30 Prozent der Bundesbürger räumen ein, in einem Gebiet mit Wolfsvorkommen Angst zu haben, in den Wald zu gehen.

21 Prozent der Bundesbürger ist es egal, ob es in Deutschland Wölfe gibt oder nicht.

11 Prozent meinen, dass der Wolf eine Bedrohung für die Menschen in Deutschland darstellt, 8 Prozent erwarten von der Rückkehr des Wolfes wirtschaftliche Nachteile.

Skeptische, ablehnende Aussagen sind bei Befragten über 60 Jahren häufiger als unter jüngeren.

Information aus Jagdverbänden fast bedeutungslos

Drei von vier Bundesbürgern (75 Prozent) haben die Informationen, die ihnen zum Thema „Wölfe“ bekannt sind, aus der aktuellen Medienberichterstattung und 70 Prozent aus Natursendungen im Fernsehen. 27 Prozent haben ihre Informationen zum Thema „Wölfe“ aus dem Zoo oder Tierpark. Knapp ein Viertel (24 Prozent) der Bundesbürger hat sie von Naturschutzverbänden, bspw. aus Broschüren oder von Internetseiten.

Als weitere Informationsquellen werden Biologiebücher oder Naturzeitschriften (19 %) oder der Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis genannt (16 %). Nur 7 Prozent geben als Informationsquelle die Jagdverbände an. Vier Prozent haben gar keine Informationen zum Thema Wölfe.

41 Prozent schreiben den Naturschutzverbänden im Vergleich zu den Jagdverbänden die größere Kompetenz bei der Lösung von Problemen mit Wölfen zu. 14 Prozent sehen das umgekehrt.