Ein Rettungswagen für verletzte Wölfe

Ein Rettungswagen für verletzte Wölfe

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15.01.2017

Was in den Augen von Jägern und anderen Naturschützern wie ein Witz klingt, ist Wirklichkeit: Die Region Hannover hat für schlappe 10.000 Euro einen „Rettungswagen“ für Wölfe angeschafft.

Das Chassis aus Aluminium, crashsicher, recycelbar. Die bundesweite Neuheit ist 2,40 Meter lang, 1,20 Meter breit und wiegt nur 400 Kilo!

Der Anhänger, für den Transport von verletzten Wölfen gedacht, ist unter anderem ausgestattet mit einer Innengittertür zur Sicherung, einem transportablen Rettungsbrett mit Fixier-Gurten, einem Maulkorb und Stabschlingen zum Einfangen. Dem zusätzlichen Komfort der Tiere dient eine Heizdecke. Bei Dunkelheit erleuchten zwei Scheinwerfer im aufklappbaren Anhängerdeckel die Umgebung. Ein gelbes Rundumlicht warnt Autofahrer.

Bisher hatten die armen Wolfs-Retter nur einfache Holzboxen auf normalen Autoanhängern zur Verfügung, um tote oder verletzte Raubtiere zu bergen.

Eingesetzt werden soll das Gerät nicht nur in der Region Hannover, sondern auch in den Nachbarkreisen Heidekreis, Nienburg/W. und Celle.

Märchenstunde. Aber Großmutter, warum hast du so einen schönen Wagen?

Damit ich dich besser retten kann.

Gert G. v. Harling

Wolfsberater des NLWKN

PS: Tierschutz kann seltsame Blüten treiben, aber das hat nichts mit Wölfen zu tun, sondern mit den Einstellungen, die in unserer Gesellschaft um sich greifen. Der Politiker oder Vollzugsbeamte, der da nicht aufpasst, kann sein blaues Wunder erleben. Der Wolfsberater von Harling sollte das wissen – trotzdem meint er, seiner Glosse einen abfälligen Touch geben zu müssen, um den „armen Wolfsrettern“ eins auswischen zu können. Ein Exempel für einen Verhaltenskodex, der für Wolfsberater aufgestellt werden sollte – meint jedenfalls uw.