Deutsch-westpolnische Flachlandpopulation: 90 Rudel?

Deutsch-westpolnische Flachlandpopulation: 90 Rudel?

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20.08.2016

In Westpolen sind die Wölfe auf dem besten Weg, die geeigneten Lebensräume zu besetzen.

In Westpolen sind die Wölfe auf dem besten Weg, die geeigneten Lebensräume zu besetzen.

Die polnische Naturschutzorganisation Wolf schätzt den Wolfsbestand zum Ende des Beobachtungsjahres 2015/16 westlich der Weichsel auf insgesamt 43 Rudel und zehn Wolfspaare oder Gruppen. Bei Paaren und Gruppen sei unklar, ob es Welpen gegeben hat. Das teilte der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) mit. Damit ist die Zahl der betätigten Rudel seit dem Vorjahr (33) um mindestens zehn gestiegen.

Im deutschen Teil dieser Population steht die Auswertung der Monitoringergebnisse kurz vor dem Abschluss. Nach eigenen Recherchen sind es gegenwärtig 47 Rudel und sieben Paare. Vor einem Jahr waren es 37 Rudel. Von 37 auf 47 in Deutschland, von 33 auf 43 in Polen – wieder ein Zuwachs auf das 1.3fache.

 

Gegenwärtige Verbreitung der Wölfe in Deutschland.

Gegenwärtige Verbreitung der Wölfe in Deutschland.

90 Rudel insgesamt – das wären nach der Faustformel, die ich verwende (Anzahl der Rudel mal neun), insgesamt 810 Wölfe. Etwa ein Drittel davon wären erwachsene Tiere – also 270. Das sind etwa ein Viertel jener tausend, die die EU als Ziel für eine Population in günstigem Erhaltungszustand vorsieht. Oder schon drüber – wenn davon auszugehen wäre, dass sich „unsere“, die deutsch-westpolnische Flachlandpopulation, in intensivem Austausch mit einer Nachbarpopulation (oder mehreren) befände. Tut sie aber nicht, auch wenn das immer wieder zu Diskussionen darüber führt, ob dann der Schutz des Wolfes herabgestuft werden könnte. Warum? Um ihn alsbald bejagen zu können.