Der Wolf und die Afrikanische Schweinepest

Der Wolf und die Afrikanische Schweinepest

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17.02.2018

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) steht vor der Tür, und bei den Schweinezüchtern macht sich Unruhe breit. Die Viruserkrankung greift rapide um sich auf dem Baltikum, in Polen und in der tschechischen Republik. Nach Deutschland ist es nur noch ein Katzensprung. Übertragen wird das Virus durch infiziertes Schweinefleisch von Schwein zu Schwein. Es kann in Speiseresten vorhanden sein, die z. B. auf einem Autobahnrastplatz weggeworfen werden, auch in verarbeitetem Schweinefleisch, in Würstchen oder in Schinken. Andere Tiere, auch Beutegreifer, spielen bei der Verbreitung des Virus keine Rolle.

Nichts darf beim Aufbrechen im Wald mehr dort verbleibe. Nicht Wölfe, sondern mangelhafte Wildbrethygiene sind die Gefah!

Nichts darf beim Aufbrechen im Wald mehr dort verbleiben. Nicht Wölfe, sondern mangelhafte Wildbrethygiene sind die Gefahr!

Das hat das Friedrich-Loeffler-Institut (das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit mit Sitz in Greifswald) jetzt unmissverständlich klar gestellt. Dafür war es höchste Zeit – denn ein paar Querdenker aus dem jagdlichen Umfeld waren schon (und sind immer noch) emsig dabei, den Wolf als möglichen Vektor (Verbreiter) des Virus ins Spiel zu bringen. Vor Wochen erreichte mich durch einen Jagdfreund aus Rheinland-Pfalz ein Text von Klaus Urbschat, der den Wolf als den „mit Abstand aktivsten und erfolgreichsten Dauerverbreiter“ der ASP identifiziert hat.

Der Vorgang erinnert an die Gerüchte um die Vogelgrippe, als man Zugvögel für diese Epidemie verantwortlich machen wollte. Inzwischen ist bewiesen, wo der Hund begraben liegt: Beim unsachgemäß behandelten, aufbewahrten, transportierten Geflügelfleisch. Der Mensch – wie fast immer.

Wölfen lastet man seit Jahrhunderten die absurdesten Dinge an. Das hört nicht auf, das nimmt eher noch zu. Mit der Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest hat der Wolf nichts zu tun. Aber weiß man’s ….?