Bunte Blüten treibt der Mai …

Bunte Blüten treibt der Mai …

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19.05.2015

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Immer mehr wählen braun – wegen der Wölfe

In Sachsen befürchtet man einen Wählerzulauf bei den Braunen – wegen der Wölfe. Das verkündete allen Ernstes Jägerpräsident Dammann-Tamke in Hannover. Der Landtagspräsident von Sachsen habe ihm das gesagt. Ja geht’s noch!

Wahrscheinlich sind die Wölfe auch der Anlass für die Pegida-Bewegung, die in Sachsen ihren Ursprung nahm: gegen alles Neue, Unbekannte, Ungewohnte, gegen Migranten (was Wölfe ja sind!). Isegrim als Symbolgestalt für alles Böse, das geht immer. Wie schon im finsteren Mittelalter. So einfach ist das.

Was für’n Scheiß…

Ein Zoodirektor will den Munsteraner Wölfen mit ausgelegten Losungshaufen von territorialen Wölfen zu Leibe rücken. Unklar blieb, was er sich von der Verteilung von Scheißdreck im Wolfsgebiet verspricht. Jedenfalls wird man die Genetiker in Gelnhausen schon mal vor Genetikproben obskurer Herkunft vorwarnen müssen. Denn das Monitoring wird solche Proben natürlich einsammeln und zur Analyse schicken. „Was für’n Scheiß!“ hörte man einen Wolfsbetreuer dazu vernehmlich sagen.

NABU fordert Notfallplan gegen Wölfe

Der NABU Sachsen-Anhalt schlägt Alarm: Weil der Wolf sich schneller ausbreite als erwartet, fehle ein Notfallplan zum Umgang mit Tieren, die ihre Scheu vor Menschen verlieren. Es bestehe dringender Handlungsbedarf durch das Land, sagte NABU-Geschäftsführerin Annette Leipelt am Dienstag. Das Umweltministerium weist das zurück. Die zunehmenden Sichtungen entsprächen durchaus dem typischen Verhalten junger Wölfe, so eine Sprecherin. Es gebe bundesweite Kriterien für auffälliges Verhalten, die Situation werde beobachtet, ein Eingreifen sei nicht nötig.

Dazu Isegrim: Aua! Jetzt fallen so manchem Wolfexperten die eigenen Sprüche – „Wölfe sind scheu und meiden den Menschen“ – auf die Füße! Kennt man beim NABU nicht die Wolfsrichtlinie des Landes? Da steht alles drin, was zu tun ist, wenn sich Wölfe daneben benehmen. Wo in Sachsen-Anhalt ist das der Fall?

Neue Wolfs-Unterart in Brandenburg: Graue Hunde

Als Landwirt Götz Richter kurz nach 5 Uhr auf die Koppel kam, hat er Teile des Kadavers gesehen und wie drei Tiere in den Wald gelaufen sind. Er will bewusst von „grauen Hunden“ sprechen. „Das sind Abstammungswölfe, also keine reinrassigen Wölfe. Jäger nennen sie umgangssprachlich graue Hunde. Sie haben keine Scheu vor den Menschen“, so der Landwirt. Er fordert Taten. „In der Hohenbuckoer Heide explodiert der Nachwuchs, und wir haben den Schaden“, sagt er.

Hirsche flüchten in die Stadt

Johannes Röhl, Forstchef in den Waldungen des Prinzen zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Westfalen, wird mit der Kunde zitiert, dass sich ganze Rotwildrudel in Brandenburg nachts vor den Wölfen in die Städte flüchten. Bei der Herkunft der Wölfe in Dänemark, Siegerland und Westerwald erkennt er „Ungereimtheiten.“ Was meint er wohl – etwa Kofferraumwölfe?

Unterschrift Isegrim Kopie