Brandenburg: Bauernbund will „Problemwölfe“ abschießen lassen

Brandenburg: Bauernbund will „Problemwölfe“ abschießen lassen

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11.11.2016

Reinhard Jung will Wölfe abschießen lassen, wenn sie sich einer Weide auf weniger als 1000 m nähern.

Reinhard Jung will Wölfe abschießen lassen, wenn sie sich einer Weide auf weniger als 1000 m nähern.

In Brandenburg sind die wolfsbedingten Verluste an Weidetieren gegenüber dem Vorjahr deutlich angestiegen. Bis Oktober waren es 142 Schafe und 20 Kälber, gegenüber nur 97 Tieren im Jahr 2015. Das ist eigentlich nicht erstaunlich; denn auch die Wölfe haben an Zahl zugenommen. Derzeit sind es wahrscheinlich 21 Rudel – doppelt so viele wie vor Jahresfrist.

Reinhard Jung, Chef des Bauernbunds, will das nicht länger hinnehmen. Er meint, das Land müsse den Abschuss von „Problemwölfen“ erlauben – und das seien „Wölfe, die sich einer Weide auf weniger als 1000 Meter nähern.“

Wenn schon Zahlen, dann diese: 97 Tiere im Jahr 2015 – das bedeutet etwa zehn getötete Tiere pro Rudel. Gegenwärtig liegt dieser Tribut bei knapp acht. Freilich, das Jahr ist noch nicht zu Ende. Brandenburg ist derzeit erst zur Hälfte von Wölfen besetzt, der Bauernbund sollte sich also darauf gefasst machen, dass sich das alles in den nächsten Jahren verdoppelt: Die Zahl der Wolfsrudel, die Zahl der getöteten Weidetiere. Es sei denn, die Tierhalter rüsten nach und machen den Wölfen ihre Übergriffe so richtig schwer.

Reinhard Jung ist schon mal auffällig geworden, als er frank und frei dazu aufforderte, die Wölfe einfach zu erschießen. Seine Anregung mit der 1000 m Grenze kann kein Mensch ernst nehmen. Seine Definition von „Problemwölfen“ ist jenseitig. uw