Biosphere Expeditions startet Projekt in Niedersachsen

Biosphere Expeditions startet Projekt in Niedersachsen

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13.06.2017

In Niedersachsen startet in Kooperation mit dem Wolfsbüro die erste Wolf-Bürgerwissenschaftler-Expedition von Biosphere Expeditions auf deutschem Boden. Teilnehmer aus aller Welt werden einen Monat lang in Kleingruppen nach Wolfshinweisen suchen. Wolfsberater Peter Schütte koordiniert dabei die Feldarbeit in Zusammenarbeit mit Wolfsberater-Kollegen. Die gemeinnützige, vielfach ausgezeichnete Naturschutzorganisation Biosphere Expeditions hat die Teilnehmer rekrutiert und stellt Logistik und Ausrüstung sowie die Expeditionsleiterin.​

Peter Schütte freut sich, dass „nach mehrjähriger Vorbereitungszeit die Expedition so gut angenommen wurde. Mit Teilnehmern aus Deutschland und Europa hatte ich gerechnet, aber nicht mit Interesse aus Kanada, Singapur, Indien und sogar Australien. Daran sieht man sehr gut, welche Faszination der Wolf auf Menschen aus aller Welt ausübt. Dabei unterstützen die Bürgerwissenschaftler das offizielle Monitoring und sammeln wertvolle Daten über die niedersächsische Wolfspopulation. Diese Informationen sind die Grundlage für eine Wolf-Mensch-Koexistenz in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft.“

Expeditionsleiterin Malika Fettak erklärt: „Nach zwei Tagen intensiver Ausbildung sind unsere Bürgerwissenschaftler geschult im Erkennen und Dokumentieren von Wolfshinweisen. Gleichzeitig helfen sie durch ihre Expeditionsbeiträge das Forschungsprojekt zu finanzieren. Und so gewinnt jeder: Die Teilnehmer erleben ein Abenteuer mit Sinn mitten in Deutschland, das offizielle Monitoring bekommt eine geballte Ladung zusätzlicher Daten, Deutschland Besucher aus aller Welt und der Wolfsschutz profitiert durch weitere, wissenschaftlich belastbare Erkenntnisse.“

Bürgerwissenschaftler für valide Felddaten

Das Konzept der Bürgerwissenschaft, bei der Laien helfen Daten für wissenschaftliche Untersuchungen zu sammeln, hat vor einigen Jahren an Dynamik gewonnen und wurde als „entscheidend“ und „unverzichtbar“ im Zeitalter der abnehmenden staatlichen Mittel für Naturschutzprojekte bezeichnet, darunter von den Vereinten Nationen und der Huffington Post. „Und Biosphere Expeditions selbst hat ja über viele Jahre und Projekte hinweg unter Beweis gestellt, wie die Bürgerwissenschaft im Artenschutz sehr gut funktionieren und eine wertvolle Ergänzung sein kann“, ergänzt Schütte.