Bergen: Unfreundliche Begegnung von Hund und Wolf

Bergen: Unfreundliche Begegnung von Hund und Wolf

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22.01.2016

Eindeutig ein Wolf - aber wer hat das Foto gemacht?

Eindeutig ein Wolf – aber wer hat das Foto gemacht?

Die Zeitung CELLE HEUTE berichtet, dass eine 47jährige Frau, die ihre Mischlingshündin an der Leine ausführte, vormittags auf der alten B 3 zwischen den Ortschaften Becklingen und Wardböhmen von einem Wolf verfolgt worden sei (Anm.: Das ist im Gebiet des Bergener Rudels, Niedersachsen). Der Wolf habe sich den beiden auf fünf Meter genähert, woraufhin die Frau ihre Hündin abgeleint habe. Diese sei zur Verteidigung auf den Wolf losgegangen, der sie gepackt und in den Hals gebissen habe. Die Frau habe laut geschrien, worauf der Wolf geflüchtet sei. Der Fall wurde der Polizei gemeldet, dabei sei aber von einer Bissverletzung keine Rede gewesen.

Die Nachricht wirft einige Fragen auf. Das Foto zeigt einen Wolf, Geschlecht unbestimmbar. Wer das Foto gemacht hat, ist nicht bekannt. Der Wolf trägt ein Halsband. Es dürfte sich um einen der beiden Jährlinge des Munsterrudels handeln, die im Sommer besendert worden waren. Im Verlauf der Geschichte ist nun bekannt geworden, dass die Satellitensignale der beiden Munsterwölfe seit November nicht mehr empfangen werden können. Man könnte die Wölfe mit herkömmlichem VHS-Empfänger und Handantenne nach wie vor orten, allerdings nur auf ein paar Kilometer Entfernung.

Man wüsste nun gerne, wie das niedersächsische Wolfsmanagement mit dem Fall umgeht: Wie wird das Verhalten des Wolfes eingeschätzt? Hat man das Monitoring in der fraglichen Gegend intensiviert? Hat man jemand losgeschickt, um das Tier auf konventionelle Art zu orten? Wird beim Munsterrudel versucht, den Ausfall der Satellitensignale durch VHS-Telemetrie zu ersetzen?

Einfache, naheliegende Fragen sind das. Fragen, die umgehend beantwortet werden sollten. Aber schon sind wieder mehr als zwei Wochen ins Land gegangen. uw